Zur Veröffentlichung der Arbeitsmarktzahlen durch die Bundesagentur für Arbeit erklärte der Vizepräsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Frank Dupré in Berlin: „Seit Einführung des Saison-Kurzarbeitergeldes im Jahre 2006 geht die Winterarbeitslosigkeit im Baugewerbe kontinuierlich zurück.“ In allen Branchen ausgenommen der Baubranche zeichnet sich ein Aufschwung ab, doch mit der vorgelagerten Bürokratie dauert es am Bau immer ein wenig länger.
Trotz des harten Winters konnte im Dezember 2010 die Schwelle von 100.000 Arbeitslosen im Bauhauptgewerbe erstmals unterschritten werden. Laut Statistik sind 99.008 Bauarbeiter arbeitslos, das sind 13 % weniger als im Dezember 2009. Damit sind die Baubetriebe ihrer Verantwortung für die Aufrechterhaltung der Beschäftigungsverhältnisse trotz der in weiten Teilen Deutschlands unmöglich gewordenen oder zumindest erheblich eingeschränkten Bautätigkeit gerecht geworden. Die durch die Sozialpartner des Baugewerbes konzipierte und mit gesetzlicher Unterstützung eingeführte Saison-Kurzarbeitergeldregelung hat sich damit erneut als Stabilisator am Arbeitsmarkt erwiesen und eine weitere schwere Bewährungsprobe bestanden. Auch die Bereitschaft der Arbeitnehmer, durch zusätzliche Arbeitsstunden im Sommer Arbeitszeitkonten zur Überbrückung von Arbeitsausfällen im Winter aufzubauen, dürfte dazu beigetragen haben.
Insgesamt waren im Jahr 2010 rund 710.000 Menschen im Bauhauptgewerbe beschäftigt. Der Wohnungsbau hat um mehr als fünf Prozent zugelegt. Doch ist in den vergangenen vier Jahren die Bautätigkeit im Wohnungsbau um fast 40 Prozent gesunken, so dass von einer Erholung noch nicht gesprochen werden kann. Insgesamt befürchtet der Zentralverband, dass der Gesamtumsatz im Baugewerbe 2010 trotz des Konjunkturpaketes der Bundesregierung nur auf eine schwarze Null kommt.