Auf der vierten Clusterkonferenz „Leichtbau und Energieeffizienz“ am 28. September 2011 wurde im vergangenen Jahr beschlossen, den Bundesverband Leichtbeton e.V. in den Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff zu integrieren. Ziel dieser Kooperation ist es, die vielen interessanten Schnittmengen sinnvoll zu bündeln und produktionsorientierte Lösungen sowie praxistaugliche Anwendungen zu entwickeln und gleichzeitig auch umzusetzen.
Die Bims- und Leichtbetonindustrie ist die im Norden von Rheinland-Pfalz am stärksten vertretene Branche. Eine Vielzahl an Betrieben ist hier darauf spezialisiert, moderne Baustoffe zu produzieren, die in jeder Weise den Ansprüchen an die aktuellen Klimaschutz- und Energieeffizienz-Verordnungen gerecht werden. Der Leichtbeton gehört dabei mit einem Marktanteil von 13 Prozent zu dem bedeutendsten Mauerwerksbaustoff. Der Bundesverband Leichtbeton vertritt in seiner Position die Mitglieder in unterschiedlichen Fragen hinsichtlich Normung auf nationaler wie europäischer Ebene, er macht sich stark für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Produkte, genauso wie für die Ausweitung des Produktspektrums. Eine weitere Funktion des Verbands ist es, die Marktposition der gesamten Leichtbetonindustrie global zu stärken.
Wenn es um die Anwendungsgebiete geht, ist Leichtbeton völlig unabhängig von den Gegebenheiten einsetzbar. Der Baustoff kann im Innen- ebenso wie im Außenbereich genutzt werden. Und auch, ob es sich um ein Wohngebäude, ein landwirtschaftliches, öffentliches oder industrielles Gebäude handelt ist absolut unwichtig.
Leichtbeton ist besonders wegen seiner vielen positiven Eigenschaften in letzter Zeit immer beliebter geworden. Außerdem ist er überall einsetzbar. Nicht nur, dass er sich durch sein geringeres Gewicht besser transportieren lässt, auch ein einfacheres und schnelleres Arbeiten ist möglich. Dies steigert wiederum die Wirtschaftlichkeit an und für sich. Darüber hinaus sind Baustoffe aus Leichtbeton auch sehr gut wärme- und schalldämmend, sie sind nicht brennbar und statisch komplett belastbar. Sein geringes Gewicht – ein Raumgewicht zwischen 800 und 2.000 kg/m³ – wird durch die Beimischung von Gesteinskörnungen mit hoher Porosität erzielt. Im Vergleich dazu: üblicher Beton weist ein Raumgewicht von 2.000 bis 2.600 kg/m³ auf. Grundsätzlich wird Leichtbeton aus Zement, Wasser und Zuschlägen hergestellt. Bei den Zuschlägen kann es sich um Bims oder Blähton handeln, ebenso aber auch um gesundheitlich unbedenkliche Recyclingstoffe. Kein anderer Baustoff bietet im Übrigen bisher die Möglichkeit, Recyclingstoffe bei der Herstellung einzusetzen. Es sei denn, man erreicht eine vergleichsweise geringere Qualität und Wirtschaftlichkeit.
Neben bereits vielfältigen Systemlösungen, wie Wände aus Leichtbeton mit integrierten Leerrohren und Elektrodosen oder die Herstellung von Produkten mit hohem Gleit- und Rutschwiderstand, sollen weitere vielversprechende Projekte umgesetzt werden, bei denen die Kombination aus mineralischen Baustoffen mit Keramik oder Kunststoff eine wesentliche Rolle spielen sollen. Ein Beispiel für eine solche Idee wäre die Fabrikation von verschleißfesten Maschinenteilen wie Mischerauskleidungen oder Produktionswalzen für die Mauer- und Pflastersteinproduktion.