Immer mehr Menschen stellen Anträge zur Förderung des altersgerechten Umbaus ihrer Wohnung. Doch die Mittel sind bereits jetzt schon aufgebraucht. Aus diesem Grund wird die Forderung nach einer langfristigen Aufstockung der Mittel laut. Das Baugewerbe ist überzeugt, dass einfach mehr Mittel in diesen Bereich fließen müssen. Denn immer mehr ältere Menschen möchten länger zuhause leben, doch ohne barrierefreies Bauen ist dies nicht möglich.
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) setzt sich für Menschen ein, die ihre Wohnung altersgerecht umbauen möchten. Sie fordert die Verstetigung und Aufstockung der KfW-Fördermittel, die zu diesem Zweck zur Verfügung stehen. Denn bisher werden die KfW-Mittel immer nur für ein Jahr geplant. Der IG Bau Bundesvorsitzende Robert Feiger hält die Mittel für zu gering geplant und zudem für unsicher. Er weist darauf hin, dass die Betroffenen Investitionssicherheit bräuchten.
Viel Bedarf an Barrierefreiheit bei zu wenig Möglichkeiten
Feiger sieht die Problematik der Betroffenen. Er zeigt auf, dass viele ältere Menschen gerne in ihren eigenen vier Wänden bleiben möchten, solange es geht. Doch oft scheitert es an den kleinen Dingen. Der Rollator passt nicht durch die Tür oder der Einstieg in die Dusche ist so hoch, dass es alleine nicht zu bewältigen ist. Es existieren KfW-Fördermittel für barrierefreies Bauen, allerdings fallen diese viel zu gering aus. Aus diesem Grund rät Feiger dringend dazu, diese aufzustocken. Wichtig ist ihm ebenfalls, dass Investitionen zur Barrierefreiheit sicher eingeplant werden können. Bisher ist dies nicht der Fall, da die Planungen der KfW immer nur jährlich erfolgen. Die KfW-Fördermittel wurden zwar durch die Bundesregierung von 49 Millionen auf 75 Millionen Euro aufgestockt, doch im Vergleich zum Vorjahr haben sie nur einen Monat länger ausgereicht.
Nicht nur Reiche können umbauen
Ein Umbau ist eine teure Angelegenheit, die sich nicht jeder leisten kann. Durch die KfW-Fördermittel können auch weniger wohlhabende Menschen die Möglichkeit in Betracht ziehen, so lange wie möglich in der eigenen Wohnung zu bleiben. Laut Feiger sollte jeder Interessierte die Chance haben, bei der Verteilung der KfW-Fördermittel berücksichtigt zu werden. Grund für die aktuelle Diskussion ist die Mitteilung der KfW, dass keine Anträge auf Zuschüsse für barrierefreies Bauen mehr möglich wären. Bereits erteilte Zusagen würden jedoch noch ausbezahlt. Über weitere KfW-Fördermittel entscheidet die Planung des Bundeshaushalts 2018.