Dass Wohnen in Deutschland in den letzten Jahren immer teurer wird, lässt sich nicht leugnen und auch nicht schönreden. Dennoch sollte man mit Bedacht über die Gründe spekulieren. Natürlich wird es auch an Angebot und Nachfrage, vor allem in Ballungsgebieten liegen, dennoch ist es vielmehr als das. Ebenfalls gerne in Verruf geraten auch die Baupreise als Preistreiber beim Wohnen. Eine aktuelle Studie macht jedoch deutlich, dass dies so nicht die ganze Wahrheit ist.
Wer sich heute nach Wohnungen umsieht, gleich ob zum Kauf oder zur Miete, stellt fest, dass diese Preise extrem hoch sind. Wenn man sich vergangene Werte ansieht und auch in die Glaskugel blickt, sieht man, dass die Preise im Steigflug sind und dies wohl auch noch lange bleiben werden. Gerne diskutiert man darüber, was die Gründe für diese Situation sind und wie man sie bekämpfen kann. Die Antworten darauf sind leider alles andere als simpel.
Die aktuelle Wohnungsbau-Studie des Verbändebündnisses Wohnungsbau hat sich genau mit diesem Thema auseinandergesetzt. Dabei wird deutlich, dass es nicht die Baupreise an sich sind, die zu solchen hohen Wohnpreisen führen. Es sind vor allem die staatlichen Vorgaben, die die Preise in die Höhe treiben. Für Reinhold Dellmann, Hauptgeschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg klar, worin diese Entwicklung begründet ist und er fühlt sich durch die Studie bestätigt: „Die Studie zeigt, dass die Baupreise bundesweit in den letzten Jahren analog zu den Nebenkosten um knapp 27 Prozent angestiegen sind. Die Kosten rund um den Neubau von Mehrfamilienhäusern kletterten im selben Zeitraum jedoch um rund 40 Prozent nach oben, weil vor allem die Anforderungen von Seiten des Bundes, der Länder und der Kommunen erheblich angestiegen sind. Dies sollte in der öffentlichen Debatte Berücksichtigung finden.“