Natürlich müssen Bauhandwerker ihre Arbeitsmaterialien im spezialisierten Dämmstoff-, Holz- oder Trockenbau-Fachhandel kaufen. Doch immer mehr Profiprodukte sind mittlerweile auch in den Regalen der Baumärkte zu finden. Daher sinkt offenbar die Ablehnung der Verarbeiter gegenüber Baumärkten im Bezug auf den Einkauf kurzfristig benötigter Kleinigkeiten, hat das Marktforschungsinstitut BauInfoConsult herausgefunden. Lediglich im spezialisierten SHK-Handwerk spielen die Do-it-yourself-Ausstatter bisher kaum eine Rolle.
Wo kaufen Bauhandwerker eigentlich Baustoffe ein? Im allgemeinen Baustoff-Fachhandel, im spezialisierten Fachhandel oder direkt beim Hersteller? Diese Frage hat kürzlich BauInfoConsult im Rahmen der aktuellen Jahresanalyse an 180 Bauunternehmer und 40 SHK-Installateure gerichtet. Die befragten Bauunternehmer gaben demnach an, durchschnittlich 55% ihrer Einkäufe im allgemeinen Baustoff-Fachhandel, 29% im spezialisierten Fachhandel und nur 2% beim Hersteller zu beziehen. Erstaunlicherweise ergab die Umfrage ebenfalls, dass 14% des gesamten Bedarfs bereits im Baumarkt eingekauft wird. Aufgrund der generellen Ablehnungshaltung der Baubranche gegen diesen Vertriebskanal für Fachkunden ist dies ein erstaunliches Ergebnis. Noch vor zwei Jahren waren die Baumärkte in einer vergleichbaren Umfrage bedeutungslos.
Gerade für Spontankäufe sind die Vorteile unübersehbar. Baumärkte sind im Heimwerkerland Deutschland fast überall vertreten und bieten selbst professionellen Bauhandwerkern eine ganze Reihe an Markenprodukten für den täglichen Baustellenbedarf. So können gerade Engpässe zeiteffizient überbrückt werden.
Lediglich im SHK-Handwerk gestaltet sich die Situation noch etwas anders. Aufgrund der vielen Spezialprodukte werden 58% der Baustoffe im SHK- oder Haustechnik-Fachhandel eingekauft. Nur 37% entfallen auf den allgemeinen Baustoff-Fachhandel und 1% auf den direkten Kauf beim Hersteller. Mit 3% spielen Baumärkte für SHK-Installateure kaum ein Rolle.