Welche Bedeutung hat im Baugewerbe E-Commerce im Vergleich zum klassischen Vertriebsweg? Eine aktuelle Umfrage hat diese Frage aufgegriffen und den erwarteten Anteil der Online-Bestellungen an den gesamten Materialeinkäufen bis zum Jahr 2021 bei Bauunternehmern und Handwerkern abgefragt. Auch wenn der Anteil in den einzelnen Gewerken noch recht unterschiedlich ist, so ist ein genereller Anstieg spürbar.
Obwohl im privaten Bereich Online-Shopping schon an der Tagesordnung ist, tut sich die Bauwirtschaft beim E-Commerce sehr schwer. Zu groß sind die Vorbehalte hinsichtlich eines Verlustes an Beratung und der individuellen Preisgestaltung beim direkten Kontakt im Fachhandel. Doch hat das Marktforschungsinstitut BauInfoConsult in einer aktuellen Studie zum Online-Kaufverhalten in der Bauwirtschaft nachgewiesen, dass der E-Commerce-Anteil im Bereich der Profimaterialien bis zum Jahr 2021 trotzdem deutlich zunehmen wird. 501 Bauunternehmer und Handwerker wurden dazu befragt.Interessant ist dabei, wie unterschiedlich die Prognose in den einzelnen Gewerken ausfällt.
Maler, Trockenbauer und Dachdecker halt nichts von Online-Bestellungen
Die größten Skeptiker für E-Commerce in der Bauwirtschaft sind demnach in den Reihen der Maler, Trockenbauer und Dachdecker zu finden. So rechnen 47 Prozent der Maler und jeweils 44 Prozent der Trockenbauer und Dachdecker überhaupt nicht mit Online-Bestellungen im Jahr 2021. Das verdeutlicht die starke Bildung zum Fachhandel in diesem Gewerken. Anders sieht es dagegen bei den SHK-Installateuren aus. In diesem Gewerk rechnen nur 26 Prozent überhaupt nicht mit Bestellungen über Online-Shops. Auch die Bauunternehmer sind mit 30 Prozent dem E-Commerce etwas weniger skeptisch gegenüber eingestellt.
SHK-Installateure rechnen am stärksten mit E-Commerce
Betrachtet man die Zahlen der Verarbeiter, die mit einem Anteil der Online-Bestellungen in Höhe von 50 Prozent und mehr rechnen, so zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Wieder sind es die SHK-Installateure, die mit 18 Prozent im E-Commerce die Zukunft sehen. Alle anderen Gewerke rechnen nur mit zwei oder drei Prozent Online-Bestellungen. So zeigt sich, dass dem Fachhandel noch viel Potential bleibt, der Branche den Online-Einkauf schmackhaft zu machen.