Bei rund 40 Prozent der Dachdecker kommt die Digitalisierung zum Einsatz. Es gibt aber auch Gründe, warum sich noch so viele dagegen entscheiden. Die Gründe dafür sind der hohe Zeitaufwand, die Kosten, zu geringes Wissen beim Datenschutz und Unkenntnis über die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten.
Viele Dachdecker nutzen bereits digitale Kundenakten oder CAD-Systeme zur Aufmaßerstellung. So ist die die digitale Welt schon bei rund 40 Prozent der Dachdeckerbetrieben angekommen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Zentralverband des Deutschen Dachdeckerverbands (ZVDH) unter den Mitgliedsbetrieben. Rund ein Drittel der Befragten gab demnach an, in Zukunft mehr digital in die Zukunft blicken zu wollen. Mit Drohnen über die Dächer fliegen, das wollen in Zukunft 22 Prozent. Die Einführung digitaler Kundenakten planen sogar 24 Prozent. Was die Kundenbindung betrifft, so geht man hier zwar auch digitale Wege über Social-Media-Kanäle, doch favorisiert werden noch immer klassische Wege. 92 Prozent der Dachdeckerbetriebe betreiben eine Website. Facebook nutzen dagegen nur 34 Prozent der Dachdecker. Auf Bildnetzwerke wie Pinterest oder Instagram wird dagegen fast völlig verzichtet.
Hemmschwelle bei der Digitalisierung im Dachdeckerhandwerk
Die Unsicherheit beim Datenschutz, die hohen Kosten und mangelndes Wissen über die Einsatzmöglichkeiten sind die Hauptgründe, warum sich viele Dachdeckerbetriebe gegen den Einsatz digitaler Tools entscheiden. Allerdings wurden auch die oftmals schlechte Internetverbindung als Hemmnis genannt. Trotzdem möchte sich die Bedachungsbranche und der ZVDH gemeinsam der Herausforderung stellen. ZVDH-Vizepräsident Michael Zimmermann betont, dass Dächer immer noch von Menschen eingedeckt werden. Die Digitalisierung würde daran auch nichts ändern. Trotzdem möchte man diese als Werkzeug nutzen und nicht selbst zum Werkzeug werden. Gewachsene Strukturen sollen im Dachdeckerhandwerk nicht verändert werden. Die digitalen Prozesse sollen eher als Arbeitshilfe genutzt werden. Das wurde auch in der gemeinsamen Erklärung festgehalten.
Grundsätze der gemeinsamen Erklärung der Dachdecker
Digitale Prozesse dienen auch zur Verkürzung der Wertschöpfungskette, und in Zukunft sollen alle Möglichkeiten genutzt werden. Die zentralen Elemente des geschäftlichen Erfolgs sind immer noch Service, Kundenorientierung und Verarbeitungsqualität. Die vorhandene Kompetenz der Dachdeckerbetriebe sollen die Bereiche mit digitalen Prozessen fördern. Der Fachhandel steht weiterhin für Service und die Nähe zum Handwerk. Die Hersteller sorgen in Verbindung mit digitalen Prozessen für Nachhaltigkeit und hohe Funktionalität. Digitale Qualifikationen sollen bei der Aus- und Fortbildung der Dachdecker früh erworben werden.