Die rasante digitale Entwicklung macht auch vor der Bauwirtschaft nicht halt. Aus diesem Grund wurde in Österreich eine Studie zur Digitalisierung im Bauwesen in Auftrag gegeben. Die Studie soll aufzeigen, wieviel Potential tatsächlich in der digitalen Entwicklung bei der Bauwirtschaft steckt und welche nationalen und internationalen Chancen sich daraus ergeben.
Die Studie zur Digitalisierung in der Bauwirtschaft wurde im Auftrag des österreichischen Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) und der Geschäftsstelle Bau der Wirtschaftskammer Österreich von der TU Wien am Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement unter Anleitung von Univ.-Prof. DI Dr. Gerald Goger ausgearbeitet. Die daraus resultierenden Maßnahmen sollen als Chance gesehen werden, auf dem nationalen und internationalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. DI Michael Paula, Leiter der Abteilung für Energie- und Umwelttechnologien im BMVIT erklärt: „Im Kreuzungspunkt der gesellschaftlichen Entwicklungen der Dekarbonisierung und der Digitalisierung steht der Gebäudesektor vor deutlichen Veränderungen. Mit ambitionierter Forschung und Technologieentwicklung können große und kleine Betriebe in Österreich diese Entwicklung als Chance nutzen“.
Stufenweise Einführung von BIM
Die Einführung von Building Information Modeling (BIM) gehöre zu den zentralen Aufgaben in der Bauwirtschaft, unterstreicht BM DI Anton Rieder, Landesinnungsmeister Bau Tirol. Er ist der Meinung, dass BIM in Zukunft auch in Österreich zum Standard werde. Angesichts der Geschwindigkeit der digitalen Prozesse sei es ein wichtiger Schritt, BIM auch in Österreich stufenweise einzuführen. So könne sich die Bauwirtschaft auf das neue Zeitalter einstellen. DI Karl Weidlinger, Obmann-Stv. des Fachverbandes der Bauindustrie erinnert daran, dass die BIM-Technologie auch beherrscht sein will. Ansonsten sei es nicht mehr möglich, wettbewerbsfähig zu bleiben.
„buildingSMART Austria“ als BIM-Plattform
Auch Ing. Mag. Alfred Waschl, Geschäftsführer der neuen Plattform „buildingSMART Austria“, bestätigt, dass an BIM kein Weg mehr vorbei führe. Die von ihm geführte Plattform will ein großes Netzwerk errichten, um die Vorteile der BIM-Technologie aufzuzeigen und diese voranzutreiben. Damit zeigt die in Auftrag gegebene Studie deutlich, welche Potentiale noch hinter dieser Digitalisierung in dieser Branche stecken. So kann durch diese neue Technik vor allem Kosten eingespart werden. Davon profitieren sowohl große, als auch kleine Betriebe am Bau. Ohne BIM gibt es jedoch keine Zukunft mehr im Bauhandwerk, sind sich die Experten einig.