Der Klimaschutz wird in den kommenden Jahren das gesellschaftliche und wirtschaftliche Thema sein. Dafür werden ausgebildete Energieberaterinnen- und Berater benötigt, die die Klimaschutzmaßnahmen auch in die Tat umsetzen. Doch die heutigen Angebote sind sehr unterschiedlich und es bestehen deutliche Unterschiede im Leistungsangebot. Die Schaffung eines eigenen Berufsbildes ist daher mehr als überfällig.
Schon seit Jahren fordert das Deutsche Energieberater Netzwerk (DEN) die Etablierung eines eigenen Berufsbildes für Energieberater und ein Angebot von speziellen Ausbildungsgängen. „Es ist unverständlich, weshalb hier bislang noch nichts geschehen ist“, erklärt DEN-Vorsitzende Hermann Dannecker. “Die Argumente und Chancen, welche ein solches Konzept bereithält, sollten doch eigentlich überzeugen.“ So ist es bereits in der Vergangenheit versäumt worden, das Berufsbild des Energieberaters zu schaffen. Weiter sagt er, dass ein Bauherr schon wissen sollte, mit wem er es zu tun hat, wenn er die Leistungen eines Energieberaters in Anspruch nehmen will. Es gäbe akademisch ausgebildete Architekten, Techniker und Bauingenieure, aber auch solche aus dem Handwerk. Daraus ergeben sich Unterschiede beim Leistungsangebot und beim Leistungsumfang. Mit einem eigenen Berufsbild des Energieberaters könnte es für die Bauherren leichter sein, den passenden Experten zu finden.
Nachwuchsmangel durch eigenes Berufsbild lindern
Dabei denkt der DEN-Funktionär auch an den Nachwuchs. Die freien Berufe würden ebenso am Nachwuchsmangel leiden, wie die Industrie und das Gewerbe. Wer heutzutage ein Ingenieur- oder Architekturstudium macht, der muss zunächst viele Jahre lang in Vorleistung gehen. Würde jedoch ein eigenes Berufsbild des Energieberaters existieren, könnten durch eine entsprechende Ausbildung die jungen Menschen neue Perspektiven bekommen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um somit den Klimaschutz umzusetzen.
Der Titel Energieberater sollte geschützt sein
In diesem Zusammenhang weist Dannecker darauf hin, dass das DEN dazu bereits konkrete Vorschläge gemacht hätte. So sollte zum Beispiel das Berufsbild Energieberater gesetzlich geschützt und europäische Regelungen geschaffen werden. Es sei selbstverständlich, dass diese unabhängig arbeiten und die Praxiserfahrung entsprechend honoriert werden müsste. Diese Fachkräfte sollten konkrete Fachkenntnisse haben, die fachübergreifend sind. Besonders wünschenswert wäre auch die Teamfähigkeit, denn das komplexe Einsatzgebiet benötigt einen koordinierbaren Einsatz von Fachleuten. Energieberater sollen sich mit Wohngebäuden und Nichtwohngebäuden auskennen, aber ebenso auch mit der Gebäudehülle, der technischen Gebäudeausrüstung und mit Querschnittstechnologien, Fertigungs- und Verfahrenstechniken sowie Energiewirtschaft und Verkehr. Umso nötiger wird für dieses Berufsbild der gesetzliche Schutz mit einem entsprechenden Berufsbild.