Energiewende noch ganz am Anfang – Politik ist gefragt

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Foto: Roland Riethmüller

Was denkt das SHK-Handwerk über die Energiewende? Dieser Frage ist eine aktuelle Umfrage nachgegangen, bei der das Baugewerbe aufgrund der Nähe zum Kunden ein gutes Stimmungsbild geben konnte. So wird deutlich, dass zwischen Wahrnehmung und Praxis eine große Lücke klafft. Erneuerbare Heizungsanlagen werden von vielen Handwerkern als Zukunft gesehen, nicht jedoch von den Kunden. Eine große Aufgabe für die Politik!

Gemäß den Zahlen einer forsa-Umfrage liegt das Alter von 38 Prozent der hiesigen Heizungsanlagen bei über 16 Jahren. Dies zeigt die Notwendigkeit einer Optimierung der vorhandenen Heizungssysteme. Doch wie steht es tatsächlich um die Energiewende? Und wie stehen SHK-Handwerker dazu? Diese Fragen hat der Energieblogger Andreas Kühl von Energynet zusammen mit Energieheld und Meistertipp in einer Umfrage geklärt. Die Umfrage unter 24 Handwerkspartnern ist zwar nicht repräsentativ, zeigt jedoch eine deutliche Richtung auf. So wurden für die Umfrage auch ausschließlich Handwerker befragt, da diese die ersten Ansprechpartner bei den Kunden sind. Dabei sollte auch geklärt werden, wie die Handwerkspartner die Nachfrage für erneuerbare Energien einschätzen. In der Umfrage sollten sie beurteilen, wie das Potenzial erneuerbarer Heizungssysteme ist und in welchem Maße Vorwissen bei den Kunden vorhanden ist. Des Weiteren sollten sie die Herausforderungen auf dem Markt einschätzen und ihre Wünsche an die Politik äußern.

Erneuerbare Energien sind die Zukunft

Es zeigt sich in der Umfrage deutlich, dass zu 83 Prozent ein großer Teil der befragten Heizungspartner die Zukunft in der Heizungstechnologie mit erneuerbaren Energien sieht. So ist das Ziel der Erneuerung von alten und ineffizienten Heizungsanlagen, eine Einsparung der Kosten zu erreichen. Besonders im Augenmerk der Handwerker liegt die Kombination verschiedener Heizungsarten miteinander. Davon geht die Hälfte der Befragten aus. 21 Prozent der Handwerker sehen die Zukunft in der Brennstoffzelle.

Welche ist die Heizung der Zukunft?

Erstaunlich ist vor allem, dass nur 50 Prozent der Kunden explizit nach Heizungen mit erneuerbaren Energien anfragen. Als mögliche Ursache für das Desinteresse werden die nach wie vor hohen Preise genannt. Insbesondere in Altbaugebäuden ist die Umrüstung auf Gas die günstigste Variante. Die Pelletheizung lohnt sich nur ab einer Wohnfläche von ca. 250 qm. So fallen schon die meisten Wohnungen für diese Alternative aus. Die Brennstoffzelle als weitere Alternative eignet sich nicht für Spitzenlasten und ist zudem sehr teuer in der Anschaffung.

Wirtschaftlichkeit muss trotz Energiewende gegeben sein

Die größte Herausforderung für die Handwerksbetriebe in der Beratung ist die Klärung der Wirtschaftlichkeit, die erneuerbare Energien dem Kunden bringen. Vor allem das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist in der Kommunikation oftmals schwer zu vermitteln. Dies führt zu weiteren Hindernissen, insbesondere im Bereich der individuellen Bedürfnisse der Kunden. Dies könnte durch bessere Förderung und Informationsgebung erreicht werden.

Der hydraulische Abgleich als Optimierung

Beim hydraulischen Abgleich handelt es sich um ein Verfahren zur Optimierung von Heizungsanlagen. Hierbei soll weniger Wasser umgewälzt und gleichzeitig die Wärme besser verteilt werden. Damit ist eine Ersparnis von jährlich 20 Prozent zu erreichen. Doch auch hier sind die Darlegung des Kosten-Nutzen-Vorteils ein Problem, das durch passende Fördermaßnahmen gelöst werden könnte.

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