Fachkräftesicherung am Bau wird zur Existenzfrage

Fachkräftesicherung am Bau wird zur Existenzfrage
Foto: Roland Riethmüller

Der Bauindustrieverband Ost hat ein Schwarzbuch zur Fachkräftesicherung in der Bauwirtschaft veröffentlicht. Demnach sieht die Zukunft alles andere als rosig aus. Es wird sogar ein erheblicher Handlungsbedarf bei der Sicherung von Fachkräften erwartet. Für die Unternehmen ist es deshalb eine Existenzfrage, auch in Zukunft gute Fachkräfte zu haben. Doch es wird immer schwieriger, geeignetes Personal zu finden.

Die ostdeutsche Bauindustrie sieht einen großen Handlungsbedarf, wenn es um die Frage der Sicherung der Fachkräfte geht. Das ergab eine Umfrage des Bauindustrieverbandes Ost (BIVO) unter Bauunternehmen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg. Drei von vier Unternehmen gaben demnach an, dass sich in den vergangenen fünf Jahren das Angebot an Fachkräften verschlechtert hat. BIVO-Präsident Wolfgang Finck erklärt dazu: „Unsere Belegschaften sind im Branchenvergleich relativ alt”, erklärt BIVO-Präsident Wolfgang Finck. “Bis 2030 wird jeder vierte gewerbliche Arbeitnehmer unsere Unternehmen aus Altersgründen verlassen.“ Um diese Lücke zu stopfen, muss das deutsche Baugewerbe bis 2030 rund 260.000 gewerbliche Arbeitnehmer finden. Allein bei den Bauunternehmen in Ostdeutschland besteht ein Bedarf von rund 70.000 Arbeitnehmern.

Eine Frage der Existenz

Mittlerweile ist es eine Existenzfrage, gut ausgebildete Fachkräfte zu haben. Bei jedem fünften Bauunternehmen in Ostdeutschland führt dieser Mangel an Fachkräften zu Behinderungen in der Bautätigkeit. Nur jedes dritte Unternehmen konnte in diesem Jahr den Personalbedarf decken. Der Bauindustrieverband Ost hat zur Sicherung von Fachkräften vier Komplexe definiert. Es wird gefordert, die Bauausbildung attraktiver zu machen und auch stärker als bisher zu bewerben. „Die bundesweite Imagekampagne BAU – DEIN DING ist dabei ein Baustein“, erklärt der BIVO-Präsident. „Auch die Bauingenieure müssen in den Blick genommen werden, in 2018 ist nur noch jeder siebte in einem Unternehmen des Baugewerbes tätig – 2003 war das noch jeder dritte“, so Finck.

Die Attraktivität des Berufes am Bau muss gesteigert werden

Das Hauptmerkmal müsse dabei auf die Attraktivität des Bauberufs gelegt werden. Anknüpfungspunkte dafür sind unter anderem die Digitalisierung als Antriebsmotor für zukunftsträchtige Berufe. Zur Fachkräftesicherung könne auch die Integration beitragen. Das „Schwarzbuch Bauwirtschaft“ wird anlässlich des Bautages in Magdeburg vorgestellt. Das Hauptaugenmerk müsse deshalb die Sicherung von Fachkräften sein. Das ist zwingend notwendig, denn sonst kommt die Bauwirtschaft auf kurz oder lang zum Erliegen.

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