Factoring kann auch für den Handwerksbetrieb eine sinnvolle Finanzdienstleistung sein. Doch die Dienstleistung Factoring hat oftmals bei den Hausbanken des Handwerks ein schlechtes Image. Doch es gibt Factoring-Lösungen, die für einen Handwerker durchaus sehr viel Sinn machen. Unter bestimmten Bedingungen ist Factoring für den erfahrenen Unternehmer eine sinnvolle Alternative zur Kreditversicherung. Der Hauptvorteil liegt in den gegenüber Kreditversicherungen besseren Konditionen. Die Angebote der Kreditversicherer überzeugen gerade kleinere Betriebe nicht. Die Factoring-Konditionen bieten Handwerksbetrieben die nach VOB abrechnen und einen Jahresumsatz von etwas mehr als 200.000 € erwirtschaften eine echte Alternative. Zusätzlich kann diese Form der Finanzierung bei steigenden Umsätzen mitwachsen.
Wichtig für den Handwerker ist dabei die passende Factoring-Variante. Grundsätzlich versteht man unter Factoring den fortlaufenden Kauf von kurzfristigen Forderungen aus handwerklichen Leistungen und Warenlieferungen. Dazu gehört die zeitgleiche Übernahme des Delkredere-Risikos (Garantie für die Zahlungsfähigkeit des Schuldners) durch die Finanzierungsgesellschaft. Im Einzelnen läuft der Prozess wie folgt: Der Handwerker stellt eine Rechnung an den Bauherren. Diese Forderung verkauft er an eine Finanzierungsgesellschaft und erhält den Gegenwert sofort überwiesen. Das Ausfallrisiko kann abhängig von der gewählten Art zu hundert Prozent auf die Finanzierungsgesellschaft über.
Einige Vorteile ergeben sich beim Factroing. Es macht Sinn, wenn ein Liquiditätsbedarf vorhanden ist, insbesondere bei saisonalen Umsatzschwankungen. Es kann eine hundertprozentige Forderungsabsicherung ohne Selbstbeteiligung sichergestellt werden. Im Rahmen des Factorings kann der Handwerker eine Zahlungszielgewährung als zusätzliche Kondition und als Wettbewerbsvorteil nutzen, ohne seine Kreditlinien zusätzlich zu belasten. So wird beim Factoring Finanzierungs-, Versicherungs- und Servicefunktionen kombiniert. So geht mit dem Factoringvertrag nicht nur die Debitorenbuchhaltung, sondern auch das komplette Ausfallrisiko an den Factor über. Für den Handwerker ist der Ausfallschutz besonders wertvoll Die Kosten für den Forderungsverkauf liegen im Skontobereich. Wenn die Bonität des Handwerkers positiv bewertet wird, sind für ein finanziell attraktives Factoring keine zusätzlichen Sicherheiten erforderlich.