Es gibt Themen, die beschäftigen die Öffentlichkeit mehr als andere. Dazu gehört auch die Frage nach der Notwendigkeit einer Meisterpflicht im Handwerk. Es steht außer Frage, dass es wohl nicht unbedingt leicht zu beantworten ist, ob man eine Meisterpflicht im Handwerk zwingend benötigt oder nicht. Das Fliesenlegerhandwerk seinerseits ist jedoch davon überzeigt, dass nur Meisterbetriebe qualitativ hochwertige Arbeit bieten können.
Die Anfang 2005 in Kraft getretene Novellierung der Handwerksordnung steht in den letzten Jahren immer wieder in der Kritik. Viele sind davon überzeugt, dass das Abschaffen der Meisterpflicht im Handwerk zu qualitativ schlechterer Arbeit geführt hat und im Grunde die Bauherren dafür die Zeche zahlen müssen. Immerhin ist es mit der Abschaffung der Meisterpflicht nahezu jedem möglich, eine handwerkliche Tätigkeit auszuführen, ohne auch nur eine entsprechende Qualifikation dafür vorweisen zu müssen. Schwarze Schafe haben es damit noch leichter als vorher und ehrlich arbeitende Betriebe haben das Nachsehen.
Das Fliesenlegerhandwerk möchte diesem damals beschlossenen Entschluss nun Einhalt gebieten und fordert die Wiedereinführung der Meisterpflicht. Der Fachverband Fliesen und Naturstein im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes hat zusammen mit dem Industrieverband Keramische Fliesen + Platten e.V. im Januar 2013 ein entsprechendes Schreiben an die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie des Deutschen Bundestages gerichtet. Daraus geht ganz klar hervor, dass in Zukunft eine Qualifikation im Fliesenlegerhandwerk wieder eine Bedingung darstellen muss.
So fordern beide Verbände grundsätzlich die Wiedereinführung der Meisterpflicht im Fliesenlegerhandwerk. Darüber hinaus würde man außerdem erwarten, dass eine Mindestqualifikation, wie ein Gesellenbrief, in Betracht gezogen würde. Nur so ist es möglich, den in den letzten Jahren entstandenen Mehrschaden durch unqualifiziert ausgeführte Arbeiten wieder zu minimieren.