Es gibt viele Themen der Politik, die umstritten sind und die dennoch auch ohne politisches Zutun gut funktionieren. Die Frauenquote in Unternehmen ist ein solches Beispiel. Während die Politik immer noch um das Für und Wider der Frauenquote diskutiert, ist das Handwerk schon wesentlich weiter. Längst ziehen immer mehr Frauen in die Führungsetagen von erfolgreichen Bauunternehmen und Handwerksbetrieben ein. Der Erfolg dieser Frauen zeigt, welchen Mehrwert Frauen in Unternehmen haben können. Und das sogar ganz ohne verpflichtende Quote.
Obwohl unsere Arbeitswelt immer gleichberechtigter wird, wird die Leistung von Frauen oftmals noch zu sehr verkannt. Dennoch wehrt sich das weibliche Geschlecht oft gegen eine verpflichtende Frauenquote in Unternehmen und Betrieben. Letztlich schaffen es viele Frauen auch heute schon, sich erfolgreich gegenüber ihren männlichen Konkurrenten durchzusetzen. Doch natürlich möchte man das durch Können erreichen und nicht durch Aufdrängen irgendeiner zwingenden, staatlichen Vorgabe.
Beachtlich im Rahmen dieser Diskussion ist auch, dass gerade im Handwerk immer öfter Frauen das Ruder übernehmen. Immerhin kann man seit Mitte der neunziger Jahre auch erkennen, dass bei Meisterprüfungen die Frauen-Quote stark angestiegen ist. Gesamtwirtschaftlich zeigt sich sogar, dass im Jahr 2011 bereits 42 Prozent der Existenzgründer weiblichen Geschlechts waren. Das zeigt, wie qualifiziert Frauen sind und wie gut sie ihre Herausforderungen inzwischen auch in Männerdomänen bewältigen können.
Eine solche erfolgreiche Unternehmerfrau ist auch Helma Hartgen aus Hude (Landkreis Oldenburg). Hartgen leitet seit dem Jahr 1997 ihren eigenen Betrieb für Maschinen- und Anlagenbau – Hartgen GmbH Maschinen- und Mühlenbau. Dabei führt sie 30 Mitarbeiter, darunter vier Lehrlinge. Aber nicht nur, dass sie sich in ihrem Betrieb engagiert. Darüber hinaus ist Hartgen auch ehrenamtlich bei der Metall-Innung Oldenburg aktiv. Dazu gehört unter anderem das Werben für das Metallhandwerk an Schulen.
Helma Hartgen hat es geschafft, sich in einer Männerdomäne durchzusetzen und ihr Können zu beweisen. Dafür war bis heute keine Frauenquote, sondern insbesondere ihre Qualifikation von Bedeutung. Der Erfolg gibt Hartgen Recht, denn im Jahr 2012 wurde sie vom handwerkmagazin als „Unternehmerin des Jahres“ gekürt.