Jeder wünscht sich einen fairen Lohn für seine Arbeit, von dem er darüber hinaus auch leben kann. Leider ist ein Mindestlohn vor allem in der Bauwirtschaft immer noch nicht in allen Gewerken Gang und Gebe. Dabei macht es auch keinen Unterschied, ob dieser gesetzlich oder freiwillig geregelt ist. In der Betonbohr- und –sägebranche wird sich das nun ändern. Man hat sich hier nämlich auf einen freiwilligen Mindestlohn für die Beschäftigten geeinigt.
Grundsätzlich ist es auch in der Betonbohr- und –sägebranche nicht unbedingt unüblich, einen Mindestlohn zu zahlen. Doch wie mit vielem anderen auch, sind die Grenzen oft fließend und schwammig , sowie unterschiedlich zu interpretieren. Der Fachverband Betonbohren und –sägen regelte den Mindestlohn bisher über den Ehrenkodex des Verbandes. Demnach galten zwei unterste Lohngruppen des Entgelttarifes, bei denen dennoch die Gefahr bestand, dass sie wohlmöglich ausgenutzt werden könnten. Dank einer kürzlich beschlossenen Satzungsänderung ist jetzt aber ein für alle Mal gewährleistet, dass mindestens das Entgelt der untersten Lohngruppe gezahlt werden muss, somit eine Art Mindestlohn. Wer sich daran nicht hält, muss klare Konsequenzen ziehen. Diese beinhalten auch den Ausschluss aus dem Verband.
Durch die Satzungsänderung gilt nun also für alle Mitgliedsbetriebe ein bindender Mindestlohn der untersten Lohngruppe mit 10,84 Euro in der Stunde. Diese Regelung ist bundeseinheitlich für alle gültig und anwendbar.
Neben der Satzungsänderung, welche auf der Mitgliederversammlung am 8. Juni 2013 beschlossen wurde, gab es auch andere Tagesordnungspunkte. Dazu gehörte die Wahl der vier Vorstandsmitglieder wie auch die Vorstellung der neuen Geschäftsführung.
Zu den vier Vorstandmitgliedern wurden einstimmig Bernd Schmitz als stellvertretender Vorsitzender, Britta Keinemann als Schatzmeisterin, Jörg Müller als Schriftführer und Manfred Dziuba als Beisitzer ernannt. Die Geschäftsführung wird erst einmal bei Hans-Georg Wagener bleiben, der diese allerdings zum Ende des Jahres 2014 abgibt. Seine Nachfolge wird die 30-jährige Betriebswirtin Anne Paulus sein. Paulus hat bis zum Ausscheiden Wageners die Chance mit ihm zusammen in ihre neue Rolle zu wachsen.