Handwerk bei Energieeffizienz weiter als andere

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Foto: KfW-Bildarchiv / Florian Kopp

Die Wörter Energieeffizienz und Energiewende sind in aller Munde und ob man will oder nicht, man muss sich mit dem Thema beschäftigen. Dabei trifft es die privaten Haushalte genauso wie die Wirtschaft. In der Wirtschaft zeichnet sich allerdings auch ziemlich deutlich ab, dass das Handwerk in diesem Bereich wesentlich motivierter ist als das Gros der Unternehmen im Mittelstand. Am Ende ist aber auch im Handwerk noch ein großes Potenzial an Verbesserung vorhanden.

Gerade im Handwerk ist der Anteil der Energiekosten ziemlich hoch und belastet somit natürlich die Ausgaben. Daher ist es verständlich, dass man sich bemüht, durch gezielte Maßnahmen eine Reduzierung der Energiekosten zu bewirken. Doch dieses Bestreben sollten auch die anderen Unternehmen des Mittelstandes teilen. Dennoch ist die Motivation hier wesentlich geringer.

Eine aktuelle Analyse der KfW und des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) auf Basis der KfW-Mittelstandspanels zeigt, dass zwar bei den Handwerksbetrieben gegenüber anderen mittelständischen Unternehmen eine hohe Eigenleistung an Energieeinsparungen vorliegt, diese aber durchaus noch ausbaufähig ist. Insgesamt scheinen die langfristigen Einsparpotenziale von Maßnahmen zu mehr Energieeffizienz durchaus unterschätzt zu werden.

Die Zahlen der Analyse belegen, dass 61 Prozent der Handwerksbetriebe Einsparungen von Energiekosten als zentrales Thema für sich betrachten. Im gesamten Mittelstand sind es nur 45 Prozent. Somit hat auch knapp die Hälfte aller Handwerksbetriebe (48 Prozent) in den Jahren 2011 bis 2013 entsprechende Maßnahmen vorangetrieben, Energiekosten einzusparen. Im gesamten Mittelstand sind es hier nur 43 Prozent, die dahingehend aktiv waren.

Natürlich muss man auch erwähnen, dass das Handwerk an sich einen erhöhten Energieverbrauch verursacht und damit dann auch per se eine höhere Sensibilität für Einsparungen vorhanden ist. Gerade kleinere Betriebe leiden demnach auch unter diesem Kostenfaktor und machen sich folglich stark, eine nachhaltige Verbesserung zu erzielen, um damit auch die eigene Geschäftslage zu verbessern. So setzen sich solche Betriebe besonders für Investitionen in eine optimierte Energieeffizienz betrieblicher Gebäude und für solche in energieeffiziente Produktionsanlagen und Geräte (jeweils 38 Prozent) ein.

Während Betriebe mit hohem Energieverbrauch ihre Motivation finden, so liegt sie bei anderen Betrieben wiederum im eigenen Geschäftsfeld begründet. Denn Betriebe, die ihre Kernkompetenz im Bereich der Energieeffizienz oder den Erneuerbaren Energien haben, erfüllen schließlich auch eine gewisse Vorbildfunktion und haben darüber hinaus eine andere Sensibilität für dieses Thema.

Auch wenn das Handwerk grundsätzlich auf dem richtigen Weg ist, gibt es noch genug Potenzial nach oben. Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW, sagt dazu: „Trotz des im Vergleich zum gesamten Mittelstand höheren Engagements für Energieeffizienz könnten zahlreiche Handwerksbetriebe noch mehr tun. So hat die Hälfte der Handwerker, also rund 500.000 Unternehmen, bislang weder Maßnahmen umgesetzt, noch Einsparpotenziale beim eigenen Betrieb ermitteln können. Noch mehr Handwerksunternehmen sollten die Möglichkeiten der Energieeinsparung nutzen. Oft handelt es sich dabei um eher kleine Unternehmen.“

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