Fehlerkosten am Bau sind unnötig. Trotzdem scheinen sie eng mit dem Bauablauf verknüpft zu sein. Untersuchungen zeigen jetzt, dass trotz hoher Erwartungen durch technologische Innovationen wie BIM immer noch viel zu viel Geld verschwendet wird. Das hat sich auch im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich geändert. Noch immer liegt der Anteil der Fehlerkosten bei rund 12,5 Prozent.
Nicht zuletzt durch die Kostenexplosion bei Großprojekten sondern auch bei ganz alltäglichen Bauvorhaben wird oft schnell deutlich, welche negativen Auswirkung die Bauschäden und mangelnde Bauausführung auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung haben. So untersucht das Marktforschungsinstitut BauInfoConsult alljährlich den Anteil der Fehlerkosten am gesamten Branchenumsatz und vergleicht dabei die Entwicklung. Dabei ist das Ergebnis für das Jahr 2016 ebenso erschreckend wie das aus dem Vorjahr. Zwar bestätigte die Befragung von 426 Architekten und Verarbeitern, dass der Anteil insgesamt von 14 Prozent auf 12,5 Prozent gesunken ist. Doch ergibt das rechnerisch immer noch einen Fehlerkostenanteil von 13,4 Milliarden Euro im Bezug auf den im Jahr 2016 statistisch erfassten baugewerblichen Gesamtumsatz von 107,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr mit 14,0 Milliarden Euro ist damit der Fehlerkostenanteil um knapp fünf Prozent rückläufig und somit nicht wesentlich besser.
Im Schnitt 6,8 Prozent aller Bauvorhaben fehlerhaft
Neben der Höhe der Fehlerkosten spielt auch die Häufigkeit eine Rolle, mit der Fehlerkosten produziert werden. Diesbezüglich gehen die befragten Planer und Ausführenden davon aus, dass durchschnittlich 6,8 Prozent der Bauprojekte fehlerhaft umgesetzt werden.
In Zukunft kaum Besserung bei Fehlerkosten erwartet
Für die Zukunft erwarten die Befragten kaum eine Besserung. Zwar wird durch die Einführung von Building Information Modeling (BIM) eine Optimierung der Bauprozesse erwartet. Doch weit über die Hälfte der befragten Bauakteure geht nicht von einer großartigen Senkung der Fehlerkosten aus. Lediglich 14 Prozent sind zuversichtlich und prognostizieren sinkende Fehlerkosten.