Bauprojekte werden immer komplexer, was oftmals auch mit höheren Fehlerkosten einher geht. Diese Annahme bestätigen die Architekten und Verarbeiter, die vom Marktforschungsinstitut BauInfoConsult befragt wurden. Ihrer Meinung nach liegt der Anteil der Fehlerkosten am Gesamtumsatz der Bauwirtschaft bei rund zehn Prozent. Das entspricht einem Wert von 9,9 Milliarden Euro, die leicht einzusparen wären.
Wer arbeitet, macht Fehler – das ist bekannt. Doch dass vor allem bei einigen Großprojekten, wie dem Berliner Großflughafen BER oder der Hamburger Elbphilharmonie die Kosten regelrecht explodierten, hat das Düsseldorfer Marktforschungsinstitut BauInfoConsult dazu bewogen, die Situation der Fehlerkosten einmal genauer zu untersuchen. So wurden insgesamt 545 Architekten, Bauunternehmer und SHK-Installateure im Rahmen der Jahresanalyse 2015/16 zu ihrer persönlichen Einschätzung befragt. Das Ergebnis überrascht kaum: Die Bauwirtschaft rechnet mit einem Anteil von durchschnittlich rund zehn Prozent Fehlerkosten durch Berechnungsfehler, Fehler durch Nichterfüllung von Vereinbarungen oder unzureichende oder mangelhafte Kommunikation. Bricht man das auf den statistisch erfassten Branchenumsatz herunter, so entspricht dies Fehlerkosten in Höhe von 9,9 Milliarden Euro. Auch wenn die Fehlerkosten damit um eine halbe Milliarde im Vergleich zum Vorjahr gefallen sind, so sich diese Zusatzkosten durch mangelhafte Bauplanung und –ausführung oftmals unnötig.
Interessant ist vor allem, dass rund 34 Prozent der Bauunternehmer von über zehn Prozent Fehlerkosten ausgehen. Bei den Architekten rechnen nur 23 Prozent und bei den SHK-Installateuren sogar nur 18 Prozent mit höheren Fehlerkosten. Dies ist sicher dadurch begründet, dass sogenannte „Rohbauschäden“ besonders häufig bei Bauunternehmern für Fehlerkosten verantwortlich sind.