Kalksandstein wird primär im Geschosswohnungsbau eingesetzt und profitiert damit von der positiven Entwicklung im Wohnungsbau. So kann die Kalksandsteinindustrie für 2015 ein stabiles Wachstum aufweisen und ist auch für das aktuelle Jahr zuversichtlich. Trotzdem bedarf ein weiterer Anstieg bestimmten politischen Weichenstellungen, wie der weiteren Wohnungsbauförderung und der Bereitstellung von Bauland. Nur damit kann der Stau im bezahlbaren Geschosswohnungsbau bewältigt werden.
Die Kalksandsteinindustrie freut sich über ein solides Ergebnis in 2015. “Insgesamt konnten wir unseren Steinabsatz um 2,3 Prozent gegenüber 2014 steigern”, freut sich Bernd Göcking, Vorstandsvorsitzender vom Bundesverband Kalksandsteinindustrie (BV KSI). Auch insgesamt stiegen die Wohnungsbaugenehmigungen um 8,4 Prozent im Jahr 2015.
Wohnungsmarkt steht unter Druck
Doch Göcking warnt vor allzu großer Euphorie: “Der Wohnungsmarkt steht nicht erst seit Beginn des Flüchtlingszustroms im vergangenen Jahr unter erheblichem Druck. Angesichts des über Jahre aufgelaufenen Defizits an Wohnungsfertigstellungen, sind die Herausforderungen für alle beteiligten Partner groß, die angespannte Situation durch Schaffung bezahlbaren Wohnraums nachhaltig zu lösen.” So fordert Göcking von der Politik, endlich politische Impulse zur Steigerung im Wohnungsbau zu setzen. Dazu gehört neben der Einführung der Sonderabschreibung für Wohnungsbauprojekte, der sogenannten Sonder-Afa, die Bereitstellung von Bauland in dichtbesiedelten Ballungsgebieten.
Bauen mit Kalksandstein ist schnell und energieeffizient
Laut Prognosen wird sich der Wohnungsbau auch 2016 weiter positiv entwickeln. Die Kalksandsteinindustrie geht von einem Wachstum von zwei Prozent aus. Das stellt die Bauwirtschaft vor große Herausforderungen, die nur gemeinsam mit der Politik zu bewältigen sind. So liegen bereits genügende Lösungskonzepte für einen nachhaltigen und wirtschaftlichen Wohnungsbau vor, um den Stau im bezahlbaren Geschosswohnungsbau aufzulösen. “Hierzu zählt unter anderem die kostengünstige Erstellung der Kalksandstein-Konstruktionen, mit denen sich mehrgeschossige Wohnungsbauten schnell und energieeffizient erstellen lassen”, erklärt BV KSI-Geschäfsführer Roland Meißner und verweist auf die Studie “Flüchtlingswohnen im Rahmen der Sozialen Wohnraumförderung” vom Land Schleswig-Holstein und der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass ein Wandaufbau mit Kalksandstein und Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) kostengünstiger als sechs andere marktübliche Außenwandkonstruktionen ist.