Der neue Gesetzentwurf des Bundesfinanzministeriums sieht keine Fördermittel mehr zur Modernisierung einer Ölheizung vor. Das SHK-Handwerk sieht darin eine deutliche Benachteiligung für die Betreiber von über 5,5 Millionen Ölheizungen. Zumindest solange es noch keine anderen wirtschaftlichen Alternativen gäbe, sollte diese förderfähige Technologie auch förderfähig bleiben. Denn schon jetzt zeigt sich, welche negativen Auswirkungen diese Ankündigung hat.
Das Heizungsbauerhandwerk kritisiert die Entscheidung des Bundesministeriums für Finanzen (BMF), keine Fördermittel mehr für die Modernisierung von Ölheizungen bereitzustellen. Denn das sei auch eine deutliche Benachteiligung aller Besitzer von Ölheizungen. Es wird befürchtet, dass diese nun ihre Anlagen gar nicht mehr modernisieren würden, sondern über Jahre weiterlaufen lassen werden. „Unsere Betriebe melden uns bereits entsprechende Kundenreaktionen, die diese Einschätzung untermauern“, betont Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). Bei schätzungsweise 3,1 Millionen Heizungen im ländlichen Raum komme noch dazu, dass ein Wechsel von Heizöl auf Erdgas oder Fernwärme schlichtweg gar nicht möglich sei, weil überhaupt keine Erdgas- oder Fernwärmeversorgung am Gebäude vorhanden ist. Es würde den Besitzern deshalb gar nichts anderes übrig bleiben, als weiterhin die alten CO2 Schleudern zu betreiben, erklärt Bramann weiter in einem Interview.
Fördermittel für die Modernisierung von Ölheizungen zu streichen, das sei kontraproduktiv und schwachsinnig
Der ZVSHK sieht keinen Grund für diese Benachteiligung der Besitzer von Ölheizungen und bezeichnet das Vorhaben als schwachsinnig und kontraproduktiv. Besonders hier würden sich doch die besten Klimaschutzziele im Gebäudebereich ergeben. Der ZVSHK fordert deshalb die Politik auf, diese Technologie weiterhin förderfähig zu lassen. Das würde gleichzeitig bedeuten, dass die Brennwerttechnik, die zurzeit über die KfW gefördert wird, weiterhin förderfähig bleibt. Das sollte solange gelten, bis eine andere Alternative zur Verfügung stehen würde. Bramann ist sich sicher, dass diese Benachteiligung sich als Bumerang für den Klimaschutz erweisen könnte. Denn schon jetzt spüren die Betriebe entsprechende Reaktionen der Kunden, die diese These stützen. Das würde bedeuten, dass auf Jahre hinaus die Besitzer einer alten Ölheizung diese nicht modernisieren würden, weil die entsprechenden Fördermittel dazu fehlen. Das sei komplett kontraproduktiv, so Bramann. Denn in vielen Gebäuden ist eine Umstellung auf Fernwärme oder Erdgas aufgrund der fehlenden Versorgung gar nicht möglich. Dieser unüberlegte Schuss der Politiker geht deshalb garantiert nach hinten los. Noch über Jahre hinweg werden die alten Heizungsanlagen weiterhin eingesetzt werden.