KfW streicht „altersgerechten Umbau“

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KfW-Bildarchiv / Fotograf: Thomas Klewar

Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, teilte mit, dass die Bundesregierung ab dem Jahr 2012 keine Mittel mehr für das KfW-Programm „Altersgerechter Umbau“ in seinem Haushaltsetat bereitstellen wird. Loewenstein macht auch deutlich, dass damit die Belastung der Pflegekassen massiv ansteigen könnte. Je mehr Wohnungen den Ansprüchen älterer oder hilfebedürftiger Menschen nicht mehr gerecht werden können, desto mehr Pflegefälle werden den Pflegekassen entstehen.

Während in den Jahren 2009-2011 noch jeweils 80 bis 100 Mio Euro für das KfW-Programm „Altersgerchter Umbau“ investiert wurden, möchte die Bundesregierung diesen Etat ab dem kommenden Jahr komplett einstellen. Lediglich die bereits in den vergangenen Jahren bereitgestellten Budgets sollen noch abgewickelt werden. Danach ist Schluss. Nach Meinung der Bundesregierung ist dieses Programm nicht länger notwendig, denn auch wenn die Menschen immer älter werden, so ist die Wahrscheinlichkeit einer späteren Pflegebedürftigkeit sehr hoch. Damit wäre dann eine Unterbringung in einer stationären Einrichtung automatisch die Folge und ein entsprechender Umbau der Wohnungen oder Häuser an die geänderten Ansprüche nicht mehr relevant. Loewenstein dementiert diese Einstellung grundlegend. Seiner Meinung nach, wünschen sich ältere Menschen, in ihrer gewohnten Umgebung bleiben zu können. Denn dadurch erhalten sie sich letztlich auch ihre Lebensqualität, die eine Pflegeeinrichtung nicht in gleicher Form bieten kann.

Neben dem persönlichen Aspekt jedes einzelnen Betroffenen, würde aber auch die Pflegekasse deutlich entlastet werden, wenn die Unterbringung in entsprechenden Einrichtungen sinkt. Je nach Höhe der Miete liegt das Einsparpotential zwischen 1.600 Euro und 1.900 Euro pro Monat, wenn auf eine stationäre Pflege verzichtet werden könnte und die Betroffenen in ihrer vertrauten Umgebung leben könnten. Um ihnen trotzdem die nötige pflegende Zuwendung zukommen zu lassen, könnte man über eine Kombination aus ambulanter und Pflege und selbstständigem Wohnen nachdenken. Auch dabei bliebe eine gewisse Ersparnis beibehalten. Selbst wenn das Einsparpotential nur bei  1.500 Euro monatlich liegen würde, so könnten mehr als 500 Mio Euro pro Jahr an Pflegekosten gespart werden – angenommen die stationären Pflegefälle verringern sich um 30.000 Fälle.

Alles in allem betrachtet, so Loewenstein, sei die Weiterführung des Förderprogramms wichtig und durchaus gut und sinnvoll investiert – sowohl zur Entlastung der Pflegekassen und damit auch jedes einzelnen Arbeitnehmers.

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