Der Markt der Bauchemie steht unter Druck, denn weltweit gibt es eine hohe Nachfrage nach Klebstoffen. Zusätzlich muss mit einer weiteren Rohstoffverknappung und einer daraus resultierenden Preiserhöhung gerechnet werden. Die Gründe bestehen in begrenzten Frachtkapazitäten und Lieferverzögerungen bei Schlüsselrohstoffen sowie Produktionsschwierigkeiten bei Spezialchemie. Davon sind auch die Lieferketten in Deutschland betroffen. Es kann Monate dauern, bis sich die Lage entspannt.
Die Klebstoffindustrie befürchtet eine weitere Verschlechterung der ohnehin schon sehr angespannten Lage. Weil die Nachfrage in Deutschland nach Schlüsselrohstoffen und Spezialchemie immer noch steigt, ist die Klebstoffindustrie zunehmend von Lieferengpässen betroffen. Auslöser sind unter anderem die Havarie des Frachters „Ever Given“ im Suez-Kanal, Verzögerungen in der globalen Liefer- und Logistikkette sowie Anlagestillstände in Europa und in den USA. Bereits vor der Situation war die Verfügbarkeit eingeschränkt. Verschärft wurde die Lage noch durch den heftigen Wintereinbruch in den südlichen Bundesstaaten der USA. Dieser hat zu einem Stillstand der dortigen Chemieproduktion geführt.
Lieferverzögerungen werden noch Monate anhalten
Für den Welthandel hat der Suez-Kanal eine große Bedeutung. Rund zwölf Prozent aller Welthandelsgüter werden durch den Suez-Kanal befördert. Bei guter Auftragslage in Deutschland ist demzufolge die Lieferkette in Mitleidenschaft gezogen. Hinzu kommt die Vollauslastung der Frachter und eine Überlastung der Häfen. Außerdem mangelt es an Leercontainern. Der Industrieverband Klebstoffe (IVK) geht davon aus, dass es Wochen oder sogar Monate dauern kann, bis die Lieferverzögerungen ausgeglichen sind. Diese Umstände führen zwangsläufig zu einer Preiserhöhung der Logistik- und Frachtkosten.
Deutliche Preiserhöhung bei Bauchemie
Weil eine Trendwende nicht in Sicht ist, haben viele Unternehmen die Preise für Acrylate, Silikonprodukte und Harze erhöht. Teilweise sind die Preise für Rohstoffe um das Vierfache gestiegen. Auch der Hersteller MC-Bauchemie ist gezwungen, diese Preissteigerungen zu akzeptieren. Das Unternehmen ist international tätig. Es wird alles tun, um die Lieferfähigkeit für den großen Teil der Produkte sicherzustellen. Der gewohnte Service soll ebenfalls erhalten bleiben. Das hat zu Folge, dass die Preise in den betroffenen Produktkategorien zum 1. April um 15 Prozent steigen werden. In den kommenden Tagen bekommen die Kunden detaillierte Informationen von ihren persönlichen Ansprechpartnern, welche Produkte in welcher Höhe von den Preiserhöhungen betroffen sind, die durch die Rohstoffverknappung entstanden ist.