Kreislaufwirtschaft Bau besorgt um neue Mantelverordnung

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Foto: Roland Riethmüller

Die Initiative Kreislaufwirtschaft Bau hat in den vergangenen zwei Jahren wieder einmal sehr erfolgreich bewiesen, dass die Bauwirtschaft das Thema Recycling von Bauabfällen äußerst ernst nimmt und damit aktiv zur Ressourcenschonung beiträgt. Anlässlich der Übergabe des Monitoring-Berichts wird jedoch gleichzeitig auch die Sorge über die geplante Neuregelung der sogenannten Mantelverordnung Grundwasser, Ersatzbaustoff, Bodenschutz deutlich gemacht.

Seit 1996 erscheint alle zwei Jahre der Monitoring-Bericht „Mineralische Bauabfälle“ der Initiative Kreislaufwirtschaft Bau mit Daten zum Aufkommen und zum Verbleib von mineralischen Bauabfällen. So werden heute bereits mineralische Bauabfälle zu 91 Prozent fast vollständig recycelt und umweltverträglich verwertet. „Dadurch werden Deponien entlastet und Primärrohstoffe geschont“, freut sich Michael Basten, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Baustoffe – Steine und Erden. „Mit einer Verwertungsquote von 95,5 Prozent bei den körnigen Fraktionen, für die die EU-Abfallrahmenrichtlinie zukünftig eine mindestens 70-prozentige Verwertung fordert, erfüllt die Initiative bereits heute deutlich ambitionierte Ziele.“ Vor allem im Straßenbau wurden dafür erhebliche Technologie-Investitionen getätigt, um das wertvolle Abbruchmaterial zu rund 99 Prozent fast vollständig der Wiederverwertung zuführen zu können. „Das ist vorbildlicher Ressourcen- und Umweltschutz“, argumentiert Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB).

Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit nahm gestern den Monitoring-Bericht entgegen und sagte anerkennend: „Die Initiative hat ihre Erfolgsgeschichte fortgeschrieben und die ab 2020 geltenden ehrgeizigen europäischen Verwertungsziele bereits heute weit übertroffen.“ Und obwohl güteüberwachte Recycling-Baustoffe und -Böden die Boden- und Grundwasserqualität nicht negativ beeinflussen, plant die Bundesregierung die bundeseinheitliche Neuregelung der Verwertung von mineralischen Abfällen. Dem blickt die Initiative Kreislaufwirtschaft Bau mit Sorge entgegen. Natürlich ist das Ziel der Rückführung der mineralischen Bauabfälle in den Stoffkreislauf die Ressourcenschonung und der Erhalt wertvollen Deponieraums. Doch auch der Schutz des Bodens und des Grundwassers muss gegeben sein. „Die erforderliche Balance ist mit den bisher geplanten Vorgaben der Mantelverordnung aber noch nicht gelungen“, urteilt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Baugewerbes (ZDB). So befürchtet Peter Kurth, geschäftsführender Präsident des BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. eine weitere Verknappung der Deponiekapazitäten, wenn die Grenzwerte im Entwurf der Mantelverordnung allzu streng gesetzt werden und damit das Recycling erschweren. „Die Mantelverordnung muss prioritär auf die Tagesordnung und zügig in einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Umweltschutz und Recycling formuliert werden.“

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