Die Mantelverordnung für Ersatzbaustoffe und Bodenschutz soll bundesweite Grundlagen für Baustoffrecycling und den Einsatz recycelter Stoffe definieren. Der kürzlich beschlossene Entwurf der Mantelverordnung erregt allerdings erneut die Gemüter. So warnt die Bauwirtschaft vor daraus resultierenden Problemen, wie dem fehlenden Deponieraum und dem Risiko steigender Baukosten. Die aktuell diskutierten Regeln würden sogar die Verwertungsquote reduzieren und zunehmende Deponierungen verursachen.
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) warnen derzeit vor Problemen durch die aktuell diskutierte neue Mantelverordnung.Der HDB erwartet durch den Anfang Mai 2020 beschlossenen Entwurf der Mantelverordnung einen Anstieg der Entsorgungskosten, durch den sich besonders die Modernisierung der Infrastruktur verteuert. HDB-Präsident Peter Hübner bezeichnet die Verordnung unter anderem deshalb nicht für einen konsistenten, ökologisch verantwortlichen und zugleich wirtschaftlich tragbaren Rechtsrahmen zur Planung und Abwicklung von Bauvorhaben.
Die Bauindustrie hält den Fokus der Beratungen für falsch
Der Fokus der aktuellen Beratungen liegt aus Sicht Hübners primär auf Entsorgungswegen für Stoffe wie Stahlwerksschlacken, Material aus Kupferhütten und Asche aus Kohlekraftwerken und weniger auf der Verwertung von Bodenaushub oder Baustoffrecycling. Dabei müssten „praxistaugliche und gut vollziehbare Regelungen für die Entsorgung von mineralischen Bau-Abfällen“ aus seiner Sicht primäre Themen sein. Der HDB stützt diese Ansicht mit Zahlen. Er verweist darauf, dass mehr als 80 Prozent der etwa 275 Millionen Tonnen mineralischer Abfälle Bauabfälle seien. Grundsätzlich spricht sich Hübner im Namen des HDB aber weiter für die Mantelverordnung aus. „Die Bauwirtschaft hat ein sehr starkes Interesse an rechtssicheren und bundeseinheitlichen Regelungen für die ordnungsgemäße und schadlose Verwertung mineralischer Bauabfälle und Böden“, heißt es in der Mitteilung des Verbandes.
Das Baugewerbe sieht hohe Hürden für effektives Baustoffrecycling
Vor hohen Entsorgungskosten warnt anlässlich der Diskussionen um die Mantelverordnung aktuell auch der ZDB. Er sieht derzeit hohe Barrieren für eine effektive Kreislaufwirtschaft und mahnt ortsnahe Verwertungsmöglichkeiten auf Deponien an. Fehlender Deponieraum sorge für lange und teure Transportwege, schreibt der Verband. Aus seiner Sicht habe sich die Entsorgungssituation zudem „über die letzten Jahre weiter verschärft“. Als Beleg dafür verweist der ZDB auf eine im Juni 2020 durchgeführte verbandsinterne Unternehmensbefragung. In ihr gaben über 50 Prozent der befragten Unternehmen den Anteil der Entsorgungskosten an den Gesamtbaukosten mit bis zu 25 Prozent an. Ungefähr ein Drittel ordneten die Kosten der Entsorgung sogar im Bereich „25 bis 50 Prozent“ ein.
Ein Problem besteht aus Sicht des ZDB insbesondere bei der Entsorgung von Bodenaushub mit minderer Qualität. Die Umfrage des Verbandes zeigt, dass die Entsorgungswege umso länger werden, je schlechter die Qualität des Aushubs ist. Ein Baustoffrecycling sei für Böden der Materialklasse II praktisch unmöglich, weshalb dieser Aushub meistens deponiert werde. 40 Prozent der befragten Unternehmen fahren für die Deponierung dieses Aushubs 50 bis 100 Kilometer, 20 Prozent sogar mehr als 100 Kilometer. „Baustoffrecycling wird eher gehemmt als gefördert“, schreibt der ZDB und mahnt ebenfalls Nachbesserung beim aktuellen Entwurf der Mantelverordnung an.
Entsorgungskosten/Gesamtbaukosten
Klar sind die Entsorgungskosten (zu) hoch, aber die Abstufungen sind in dem Beitrag auch etwas seltsam gewählt. Die Aussage „bis zu 25 %“ kann letztendlich auch bedeuten, es wurde ein Müllsack zum Preis von 10 € entsorgt. Und wenn ein Drittel der Befragten die Entsorgungskosten mit 25 bis 50 % der Gesamtbaukosten angibt sind vermutlich Abbruch- oder Tiefbaufirmen gefragt worden, bei denen die Entsorgungskosten für den Boden wirklich immens sind.
Aber 25 bis 50 % der Gesamtbaukosten bezogen auf die Baukosten für einen Hochbau oder auch ein Ingenieurbauwerk sind absurd.
Entsorgungskosten/Gesamtbaukosten
Klar sind die Entsorgungskosten (zu) hoch, aber die Abstufungen sind in dem Beitrag auch etwas seltsam gewählt. Die Aussage „bis zu 25 %“ kann letztendlich auch bedeuten, es wurde ein Müllsack zum Preis von 10 € entsorgt. Und wenn ein Drittel der Befragten die Entsorgungskosten mit 25 bis 50 % der Gesamtbaukosten angibt sind vermutlich Abbruch- oder Tiefbaufirmen gefragt worden, bei denen die Entsorgungskosten für den Boden wirklich immens sind.
Aber 25 bis 50 % der Gesamtbaukosten bezogen auf die Baukosten für einen Hochbau oder auch ein Ingenieurbauwerk sind absurd.
Entsorgungskosten/Gesamtbaukosten
Klar sind die Entsorgungskosten (zu) hoch, aber die Abstufungen sind in dem Beitrag auch etwas seltsam gewählt. Die Aussage „bis zu 25 %“ kann letztendlich auch bedeuten, es wurde ein Müllsack zum Preis von 10 € entsorgt. Und wenn ein Drittel der Befragten die Entsorgungskosten mit 25 bis 50 % der Gesamtbaukosten angibt sind vermutlich Abbruch- oder Tiefbaufirmen gefragt worden, bei denen die Entsorgungskosten für den Boden wirklich immens sind.
Aber 25 bis 50 % der Gesamtbaukosten bezogen auf die Baukosten für einen Hochbau oder auch ein Ingenieurbauwerk sind absurd.