Lagerhaltung im Baugewerbe – die 5 teuersten Fehler

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Foto: Roland Riethmüller

Auch im Baugewerbe schwören viele Handwerksbetriebe schon seit Jahren auf die bewährte Lagerhaltung. Doch gerade hier existieren viele Einsparmöglichkeiten. Denn der Ablauf in einem Lager kann durch die Vermeidung einiger Fehler deutlich effizienter gestaltet werden. So kann mit einem speziellen System zur Lageroptimierung nicht nur monetäre Einsparungen erzielt werden, sondern auch nachhaltig das Arbeitsklima verbessert werden.

In vielen Handwerksbetrieben herrscht das gleiche Bild: Regelmäßig wird das Lager aufgeräumt und regelmäßig wird die geschaffene Ordnung innerhalb kurzer Zeit wieder verstört. Dabei ist die Lageroptimierung so einfach. Und Ordnung ist schließlich das halbe Leben, weiß auch Doris Paulus. Sie ist Diplom-Ingenieurin in der Fachrichtung Architektur und hat sich darauf spezialisiert, Materiallager in Bauhandwerksbetrieben zu verbessern. Hierzu hat sie ein System entwickelt, um die Verbesserungen innerhalb von sechs Monaten umzusetzen. Mittlerweile hat sich ihr Team mit mehr als 350 Betrieben beschäftigt, deren Situation analysiert, vereinfacht und in den Ablauf integriert.

Fehler 1: Materialien haben keinen festen Standort im Lager. Es muss also ständig danach gesucht werden.

Lösung:
Alles, was sich an einem festen Ort befindet, wird leichter gefunden. Das gilt ebenso für Standardmaterialien. Ihnen wird ein fester Ort zugewiesen und dieser wird mit einem Etikett kenntlich gemacht. Zusätzlich erfolgt eine Beschriftung des Regals. Dies dient der Information, wann die Mindestmenge unterschritten wird und gibt den Impuls für eine Bestellung. Ist diese Menge erreicht, erfolgt das Einlegen eines zweiten Etiketts in ein Ablagefach. Die Verwaltung sollte dieses täglich leeren.

Fehler 2: Wird Material geliefert, kann oft keine Zuordnung erfolgen.

Lösung:
Waren, die zur Kommission angenommen werden, werden ausnahmslos direkt nach Erhalt mit einem Filzschreiber mit der passenden Kommissionsbezeichnung versehen. Auf diese Weise können sie jederzeit zugeordnet werden. Zusätzlich sollten Lieferanten darum gebeten werden, auf dem Lieferschein die Kommissionsnummer zu vermerken. Ein weiterer wichtiger Punkt ist ein fester Platz im Lager für Kommissionsware. Dieser sollte vom Standardlager getrennt liegen.

Fehler 3: Das Lager ist zwar voll, aber Geld steht nicht mehr zur Verfügung.

Lösung:
Um die Lagerhaltung effektiv zu gestalten, sollte nur für eine kurze Zeitspanne Material eingekauft werden. Hier gilt die Faustregel, dass der Lagerbestand nie mehr als das Doppelte des monatlichen Materialeinsatzes betragen sollte. Dieses Ziel wird allerdings nur durch eine Standardisierung mithilfe einer Artikelliste erreicht.

Fehler 4: Tägliche Bestellungen sind zu aufwendig.

Lösung:
Bestellungen können zusammengefasst und auf vereinbarte Tage festgelegt werden. Diese können durch Verwaltungskräfte erfolgen und es bedarf nicht dem Einsatz hoch qualifizierter Projektleiter.

Fehler 5: Im Betrieb herrscht eine Personenabhängigkeit.

Lösung:
Die Abhängigkeit von einzelnen Personen kann den Betrieb gefährden. Sinnvoll ist es, aus dem Organigramm eine übersichtliche Zuständigkeitsliste zu erstellen. Die anstehenden Aufgaben wie z. B. Lagerbereich, – ort, Vertretungen und Zuständigkeiten sind somit für jeden klar ersichtlich und verständlich.

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