Magnetischer Beton – Lösung für zunehmende Elektromobilität?

Magnetischer Beton - Lösung für zunehmende Elektromobilität?
Foto: Magment

Die zunehmende Elektromobilität stellt die Kommunen vor wachsende Herausforderungen. Ein bayerisches Startup hat nun einen neuen Beton mit magnetischen Eigenschaften entwickelt, der langlebig, sehr korrosionsbeständig und umweltfreundlich ist. Verwenden lässt er sich unter anderem als Straßenbelag, auf dem Elektrofahrzeuge kontaktlos aufgeladen werden können. Als magnetischen Zuschlagstoff werden Ferritpartikel aus recyceltem Material der Ferrit-Industrie und Elektroschrott verwendet.

Insgesamt bestehen 87 Prozent des neuen Betons des bayerischen Startups Magment aus magnetisierbarem Material. Für einen geringen CO2-Fußabdruck sind nicht zuletzt die kurzen Transportwege des Materials und des Zements verantwortlich, weil beides von lokalen Händlern bezogen wird. Für eine energiesparende Produktion sorgen weitere Faktoren. Die Hersteller setzen auf eine möglichst grobe Körnung, sodass nur wenig Energie für die Verkleinerung des Materials eingesetzt werden muss. Energie zum Verdichten des Betons ist sogar völlig unnötig, da der Beton selbstverdichtend ist. Ebenso unnötig ist eine Wärmebehandlung oder Sinterenergie. Neben den bereits genannten Eigenschaften besitzt der Beton laut Herstellerangaben eine geringe Porosität. Er ist wartungsfrei, kostengünstig sowie geschützt vor Vandalismus. Zudem ist er kompatibel zu jeder auf Zement basierenden Struktur und lässt sich aufgrund seiner geringen Dichte auch für die Empfängerspule in Elektrofahrzeugen verwenden. Seine Inhaltsstoffe sind fast unbegrenzt verfügbar und überschreiten keine zulässigen Konzentrationen gesundheitsgefährdender Substanzen.

So robust wie ein klassischer Straßenbelag: magnetischer Beton

Als Straßenbelag und Lademodul, das Fahrzeuge kontaktlos auflädt, ist der Magnetbeton ebenso robust wie ein klassischer Straßenbelag. Dabei behält er seine mechanischen Struktureigenschaften bei. Die Energieübertragungseffizienz liegt bei 95 Prozent. Einsetzen kann man den Beton, um E-Fahrzeuge während des Fahrens kontaktlos auf bereits existierenden Straßen und Autobahnen sowie an Haltestellen, Parkhäusern und Parkplätzen aufzuladen. Mit dem Werkstoff lassen sich Elektrofahrzeuge statisch wie dynamisch aufladen. Magment bezeichnet das dynamische Laden als die vielversprechendste Technologie, um das Aufladen während des Fahrens kontaktlos zu gestalten. “Diese Mission ist ein echter Schritt auf dem Weg zum dynamischen drahtlosen Laden“, erklärt Mauricio Esguerra, CEO von Magment, “der zweifellos das bisherige Laden zugunsten einer kostengünstigen, nachhaltigen und umweltfreundlichen Elektrifizierung des Transports ersetzen kann.“ Das Unternehmen verweist auf einen bereits existierenden und weltweit gültigen Standard, der als Schlüsseltechnologie für autonomes Fahren gilt. Das Magnetfeld, das durch den magnetisierten Beton entsteht, ist für Menschen ungefährlich.

In Indiana (USA) entstehen Teststrecken für Elektromobilität

Unter realen Bedingungen werden das Indiana Department of Transportation und die Purdue University aus der Stadt West Lafayette den magnetisierten Beton in Zukunft testen. Entstehen wird zunächst ein kleiner Straßenabschnitt in der Nähe des Purdue-Campus. In einem weiteren Schritt soll ein Viertel-Meilen-Abschnitt entstehen. Ihn werden Elektro-LKW befahren, die mindestens 2.000 Kilowatt benötigen. Verläuft dieser Test ebenfalls positiv, wird man in einem dritten Schritt mit dem Material Fahrzeuge auf einem noch unbekannten öffentlichen Straßenabschnitt in Indiana kabellos aufladen.

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