Malerhandwerk mit mangelnder Ausbildungsqualität

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Foto: BV Farbe Gestaltung Bautenschutz

Der aktuelle Ausbildungsreport des DGB macht deutlich, wie schlecht die Situation der Auszubildenden im Maler- und Lackiererhandwerk ist.  Der Berufszweig belegt lediglich Platz 22 von 25 miteinander verglichenen Ausbildungsberufen. Damit ist die Bewertung immer noch genauso schlecht wie im vergangenen Jahr. Im Zuge des stets beklagten Fachkräftemangels ist das sicher nicht förderlich. Aus diesem Grund fordert die IG BAU eine bessere Ausbildungsqualität zur Nachwuchssteigerung im Maler und Lackierer-Handwerk.

Das in Folge schlechte Abschneiden des Maler- und Lackiererhandwerks als angestrebter Ausbildungsberuf im diesjährigen Ausbildungsreports lässt die IG BAU aufhorchen und Forderungen zur Verbesserung der Ausbildungsqualität an die Betriebe stellen. Christian Beck, Bundesjugendsekretär der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), äußert sein Unverständnis über das Ergebnis des Ausildungsreports 2011: „ Trotz der zunehmenden Klagen über einen Fachkräftemangel hat sich in den Betrieben offensichtlich nicht viel getan.“ Die Befragung der Auszubildenden zeigt, dass sich die Mehrheit nicht gut aufgehoben und betreut fühlt in ihrer Ausbildungsstätte. Diese Unzufriedenheit führt wiederum zu großer Frustration und damit auch dazu, dass viele Auszubildende nach abgeschlossener Ausbildung nicht in dem erlernten Beruf der Maler- und Lackiererbranche bleiben möchten.

Im Detail legt der Report dar, dass ein sehr hoher Anteil der Befragten daran zu schaffen hat, dass die Arbeitsbelastung sehr hoch ist und die Betreuung zu wünschen übrig lässt. 40 Prozent gaben an, regelmäßig Überstunden zu machen. Dazu muss jeder Zweite auch ausbildungsfremde Tätigkeiten für seinen Chef erledigen. Diese hohe Belastung der Jugendlichen lässt sie nur allzu oft an ihre eigenen Grenzen stoßen. Gut zwei Drittel beklagen, dass ihre Freizeit nicht mehr reiche, um die notwendige Erholung vom Beruf finden zu können. Auch die Betreuung durch den Ausbildungsbetrieb  ist nicht im gewünschten Maß vorhanden. So hat jeder Fünfte nicht einmal einen eigenen Ausbilder, der ihm mit Rat und Tat zur Seite steht. Mehr als zwei Drittel fehlt sogar ein Ausbildungsplan, der für eine strukturierte Ausbildung maßgeblich ist. Damit verläuft die Ausbildung in aller Regel alles andere als transparent und geregelt in den Betrieben ab. Dass sich die Unternehmen damit größtenteils selbst schaden, scheint nicht bewusst zu sein. Denn durch die mangelnde Ausbildungsqualität wird das weiteres Interesse an dem Beruf keineswegs gefördert.

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