Das neue BIM-Portal des Bundes ist online und soll die Effizienz bei künftigen Bauvorhaben verbessern. Denn die Bauwirtschaft erhofft sich davon eine Steigerung der Informationstransparenz und Senkung der Reibungsverluste innerhalb der Bauprojekte. Das Portal ist eine offene Plattform, die von allen Akteuren genutzt werden kann. Diese flächendeckende Einführung ist ein wichtiger Schritt in Richtung Digitalisierung beim Bau.
Vergangene Woche erfolgte die Freischaltung des neuen BIM-Portals des Bundes durch die Bauministerin Klara Geywitz und den Verkehrsminister Volker Wissing. “Als offene Plattform konzipiert, kann das BIM-Portal von allen Akteuren der Wertschöpfungskette genutzt und ergänzt werden”, erklärt Inga Stein-Barthelmes, Geschäftsführerin der planen bauen 4.0, dem Konsortialführer von BIM Deutschland – Zentrum für die Digitalisierung des Bauwesens. Gleichzeitig fördert dies auch die kontinuierliche Weiterentwicklung. „Das BIM-Portal wird zukünftig öffentliche Auftraggeber bei der Definition von Informationsbedarfen und Auftragnehmer bei der qualitätsgesicherten Lieferung von digitalen Bauwerksmodellen unterstützen“, so Prof. Dr. Markus König, Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften / Lehrstuhl für Informatik im Bauwesen.
BIM ist ein wichtiger Schritt in Richtung Digitalisierung
Die Methode Building Information Modeling (BIM) ist ein wichtiger Schritt in Richtung Digitalisierung am Bau. Mit BIM wird eine solide Datengrundlage über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes geschaffen. Daraus ergibt sich eine bessere Kostenplanung, höhere Qualität und genauere Terminstellung bei der Planung, Ausführung und im Betrieb des jeweiligen Bauwerks. Damit die Kommunikation zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer sichergestellt ist, wird eine für beide Seiten definierte Anforderungsdefinition benötigt. Das neue Portal ist dabei ein wichtiger Meilenstein. Die Bauwirtschaft erhofft sich damit weniger Schnittstellenprobleme bei der Bauplanung und Ausführung. Denn gerade in diesen Bereichen gibt es reichlich Verbesserungspotenziale. Insgesamt wird also der Einsatz der Ressourcen optimiert. Das geht bis hin zur Abfallbeseitigung und Ansätzen im Bereich Lean Construction.
Mehr Effizienz am Bau
Das neue BIM-Portal soll folglich einen reibungslosen Bauablauf garantieren. Durch die datenbasierten Prozesse und durch mehr Kooperation wird gleichzeitig die Produktivität innerhalb eines Projekts erhöht. Durch die Integration von Planung und Bau wird auch das Denken in Silos abgeschafft und ein ganzheitlicher Ansatz ermöglicht. Bedingt durch die Fachkräftesituation ist das unbedingt notwendig. Denn Ziel ist es auch, die jungen Menschen für das Bauen zu begeistern und in Zukunft tendenziell beim Bauen mit weniger Menschen auszukommen. Da die zentrale Plattform allen Akteuren für öffentliche Bauvorhaben zur Verfügung steht, soll insgesamt nicht nur die Produktivität in der Baubranche mit dem neuen BIM-Portal verbessert, sondern eine einheitliche Abwicklung aller am Bau beteiligten Akteure gewährleistet werden.