Recyclingbaustoffe und Primärbaustoffe – warum als Kombi wichtig?

Recyclingbaustoffe und Primärbaustoffe - warum als Kombi wichtig?
Foto: Roland Riethmüller

Die Nutzung der mineralischen heimischen Baustoffe ist für den Wohlstand und für die Wirtschaft in Deutschland unverzichtbar. Auf langfristige Sicht besteht Bedarf für den kompletten Bausektor. Wenn es um Recyclingbaustoffe und Primärbaustoffe geht, dann spielen bei der Aufbereitung die Transportentfernungen sowie der Energie- und Wasserverbrauch eine wichtige Rolle. Eine Positionierung gegeneinander macht deshalb keinen Sinn.

Es besteht in Deutschland ein langfristiger Bedarf an Primär- und Recyclingrohstoffen sowohl für den Wohnungsbau als auch den Wirtschaftsbau. Die Nachfrage an Gesteinskörnungen beträgt hierzulande jährlich rund 590 Millionen Tonnen. Mineralische Bauabfälle werden dafür ebenso eingesetzt wie Produkte aus Steinbrüchen und Kiesgruben. „Recyclingbaustoffe kommen in den verschiedensten Anwendungsbereichen zum Einsatz“, erklärt Michael Stoll, Vorsitzender der Bundesvereinigung Recycling-Baustoffe. „Mineralische Bauabfälle werden dafür durch möglichst getrennte Erfassung nach Stoffgruppen und sorgfältige Aufbereitung wieder zu wertvollen Baurohstoffen“. Weiterhin betont er, dass von den 220 Millionen Tonnen, die im Jahr anfallen, rund 90 Prozent im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes verwertet werden und im Stoffkreislauf erhalten bleiben. Technologisch und materialbedingt lassen sich aus den für die Verwertung geeigneten Massen etwa 73 Millionen Tonnen hochwertige Recyclingkörnungen herstellen. Die Nachfrage nach Gesteinskörnungen kann den gesamten Bausektor zu 12,5 Prozent abdecken.

Keine Konkurrenz zwischen den Baustoffen

Auch Dr. Gerd Hagenguth, Präsident des Bundesverbands Mineralische Rohstoffe, sieht keine Konkurrenz zwischen den beiden Baustoffen. „Gesteinsrohstoffe werden heute schon zu 90 Prozent im Kreislauf geführt. Aufbereitungs- und Verwertungsprozesse mineralischer Primär- und Recyclingrohstoffe ergänzen sich“. So werden in einigen Betrieben nicht nur Sand, Kies und Naturstein gewonnen, sondern parallel dazu auch Straßenausbruch-, Bauabbruch- sowie Bodenmaterialien aufbereitet. Diese werden dann als güteüberwachte Recyclingprodukte verkauft. Damit werden Kiesgruben und Steinbruchbetreiber gleichzeitig auch Produzenten für mineralische Recyclingbaustoffe.

Der Transport ist für beide Baustoffe gleichermaßen erfolgskritisch

Die Transportwege spielen bei der Frage nach der Aufbereitung der Primärbaustoffe und des mineralischen Abbruchmaterials eine entscheidende Rolle, ebenso wie die verfügbaren Mengen bei gleichbleibenden Eigenschaften und der Energie- und Wasserverbrauch. Die bedarfsnahe Verfügbarkeit hat dabei den größten Einfluss auf die Nachhaltigkeit. In der idealen Konstellation wird der Straßenausbruch baustellennah aufbereitet und direkt wieder verwendet. Gerade bei schweren Massengütern übersteigen die Transportkosten schnell den Warenwert. In städtischen Gebieten liegen Abbruch-, Aufbereitungs- und Wiedereinsatzort in der Regel näher beisammen als auf dem Land. Eine Trennung der beiden Baustoffe macht deshalb keinen Sinn.

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