Eine Erhöhung der EU-Mehrwertsteuer um ein bis zwei Prozent zur Finanzierung des EU-Haushalts wird auch von den Handwerkskammern abgelehnt. Denn die Plänen der Europäischen Kommission haben weitreichende Folgen. So ist demnach auch von einer Erhöhung der lokalen Mehrwertsteuer und damit einhergehendem Anstieg der Schwarzarbeit auszugehen. Darunter hätte dann vor allem das Handwerk zu leiden.
Die geplante Erhöhung der EU-Mehrwertsteuer beunruhigt das Handwerk. „Dass die Finanzierungsstruktur der EU reformiert werden muss, ist unstrittig. Wenn dabei auch über eigene Steuern nachgedacht wird, sagen wir klar und deutlich: aber nicht die Mehrwertsteuer!“ verteidigen die beiden Präsidenten der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade Hans-Georg Sander und Rolf Schneider ihren Standpunkt. Denn in Folge werden auch Bund, Länder und Kommunen an den Mehreinnahmen partizipieren wollen.
Einer Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland von 19 auf 21 Prozent würde vor allem die Verbraucher betreffen und damit die Schattenwirtschaft begünstigen. „Jede Mehrwertsteuererhöhung wirkt wie ein Förderprogramm für mehr Schwarzarbeit. Der Anreiz, Aufträge schwarz und damit illegal durchführen zu lassen, steigt mit jedem Prozentpunkt.“ Damit befürchten die Kammerhauptgeschäftsführer Norbert Bünten und Otto Schlieckmann auch ein Rückgang der Auftragslage bei ehrlichen arbeitenden Handwerksbetrieben und in Folge eine Gefährdung von Arbeitsplätzen. Die Handwerkskammern setzen sich dafür ein, dass die Pläne zur Erhöhung der EU-Mehrwertsteuer begraben werden.