Die Schwarzarbeit ist im Handwerk seit Jahrzehnten omnipräsent. Und auch wenn immer mehr getan wird, diese erfolgreich zu bekämpfen, wird sie wohl immer bestehen bleiben. Eine aktuelle Studie beschäftigt sich damit, warum gerade das Kleinhandwerk derart von diesem Problem betroffen ist und in welchen Bereichen sich die Schwarzarbeit am stärksten ausbreitet.
Immer wieder fällt das Handwerk negativ durch Schwarzarbeit auf. Und wenn jeder Bürger einmal ehrlich zu sich selbst ist, wird er wohl auch selbst schon unterstützend zu dieser Tatsache beigetragen haben. Immer wieder kommt es zu Kleinstaufträgen, wie Malerarbeiten oder Bodenverlegen, welche man gern auch mal ohne Rechnung durchführen lässt.
Kleinhandwerk besonders stark von der Schwarzarbeit betroffen
Vor allem der Wegfall des Handwerkerbonus unterstützt die Tatsache, dass Handwerksarbeiten an dem Finanzamt vorbei schwarz ausgeführt werden. Denn ohne den Bonus sinkt vor allem bei Kleinstaufträgen auch das Interesse an der Notwendigkeit einer Rechnung. Da spart man sich lieber die Zahlung der Mehrwertsteuer. Dass dabei vor allem das Kleinhandwerk betroffen ist, legt auch die aktuelle BauInfoConsult-Studie offen.
So hat das Düsseldorfer Marktforschungsinstitut 753 kleine Handwerksbetriebe nach ihrer Einschätzung hinsichtlich der Präsenz der Schwarzarbeit in der Bauwirtschaft befragt. Dabei zeigt sich sehr eindeutig, dass 48 Prozent der Befragten davon überzeugt sind, dass die Mitbewerber bei kleinen Auftragsarbeiten gern einmal auch ohne Rechnung tätig werden.
Schwarzarbeit ist kein Einzelfall
Damit liegt aber auch nahe, dass die Schwarzarbeit im Handwerk längst nicht mehr als Einzelfall betrachtet werden kann. Im Gegenteil, gerade die kleinen Betriebe mit bis zu fünf Mitarbeitern bedienen zumeist Aufträge bis maximal 2.000 Euro. Hier ist insbesondere davon auszugehen, dass solche Arbeiten dann auch allzu oft am Fiskus vorbei durchgeführt werden. Natürlich lässt sich eine genaue Zahl bei diesem sensiblen Thema nur schwer ermitteln. Doch die Untersuchungsergebnisse lassen vermuten, dass gut 10 Prozent der privaten Kunden ihren Beitrag zur Schwarzarbeit leisten, indem sie auf eine Rechnung verzichten.