Wohnungsbau auf Abwegen, doch weiterhin hoher Bedarf

Wohnungsbau auf Abwegen, doch weiterhin hoher Bedarf
Foto: Roland Riethmüller

In Deutschland besteht ein hoher Bedarf an Wohnungen. Bis zum Jahr 2020 müssen jährlich 341.700 neue Wohnungen gebaut werden. Nur so kann der Bedarf gedeckt werden. Es gibt jedoch starke Unterschiede beim Wohnungsbau zwischen den Städten und dem Land. Während in den Städten Wohnraum fehlt, sind auf dem Land mehr Wohnungen entstanden, als benötigt.

Es ist ein altbekanntes Thema, dass in Deutschland der Wohnraum knapp ist. Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) macht nun allerdings deutlich, wo die meisten Wohnungen fehlen. Demnach sind die Großstädte besonders betroffen. Hier wurden zwischen den Jahren 2016 und 2018 lediglich 71 Prozent der benötigten Wohnungen gebaut. Die meisten sind in Hamburg, Düsseldorf und Frankfurt entstanden. Hier wurde eine Quote von 78 Prozent erreicht. In Stuttgart hingegen waren es nur 56 Prozent und in München 67 Prozent. Um den Bedarf an Wohnraum zu decken, müssen bis zum Jahr 2020 insgesamt 341.700 neue Wohnungen geschaffen werden, davon allein 62.800 in den sieben sogenannten A-Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Stuttgart .

Zwischen Stadt und Land gibt es große Unterschiede

Bis zum Jahr 2030 müssen allein in Berlin 21.000 neue Wohnungen gebaut werden. Zurzeit sind es aktuell noch nicht einmal 17.000 neue Wohnungen. Das krasse Gegenteil spielt sich auf dem Land ab. In strukturschwachen Städten und Landkreisen wird viel zu viel gebaut. In 69 der 401 kreisfreien Städte und Landkreise sind über 50 Prozent mehr Wohnungen entstanden, als überhaupt benötigt werden. Besonders beobachten lässt sich das im bayrischen Landkreis Rhön-Grabfeld. Hier sind viermal so viele neue Wohnungen entstanden als nötig wären. Das Ergebnis davon ist der Leerstand der Wohnungen.

Bauen hilft gegen steigende Mieten

Die Zahl der neuen Wohnungen, die in Großstädten entstehen, hat einen direkten Einfluss auf die Mieten. In Hamburg, Frankfurt oder Düsseldorf fallen die Mietpreissteigerungen nicht so hoch aus wie in Berlin, München oder Köln. Die Gemeinden aus dem Umland könnten ebenfalls so verfahren, wenn denn genug gebaut werden würde. Gegen steigende Mietpreise ist das beste Mittel der Bau von neuen Wohnungen. Wenn der Bedarf an neuen Wohnungen in den nächsten Jahren nicht gedeckt wird, dann wird sich in den kommenden Jahren das Problem mit dem Wohnungsbau noch verstärken und die Mieten immer weiter steigen.

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