In einem Vergleich der Baugenehmigungen in kreisfreien Städten in Deutschland mit stagnierenden, schrumpfenden und wachsenden Bevölkerungszahlen wird deutlich, dass die Baugenehmigungen vor allem in wachstumsstarken Städten deutlich zunahmen. Dabei war der Anstieg in den sieben größten deutschen Städten am stärksten. Etwa jede fünfte Baugenehmigung entfällt auf diese Großstädte und im Geschosswohnungsbau sogar mehr als jede vierte.
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat die Entwicklung der Baugenehmigungen im vergangenen Jahr in 107 kreisfreien Städten in Deutschland untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass die Städte mit stagnierenden und schrumpfenden Bevölkerungszahlen etwa 10 Prozent (1.700 Wohnungen) mehr Baugenehmigungen erteilten. Dagegen wurden 18 Prozent mehr Baugenehmigungen in wachsenden Städten genehmigt, was etwa 13.000 Wohnungen entspricht. Im Geschosswohnungsbau sind es sogar 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Dynamik lässt sich vor allem an den Baugenehmigungen pro Einwohnern gut darstellen. So wurden in den wachsenden Städten im vergangenen Jahr über 50 Wohnungen je 10.000 Einwohner erteilt, während es vor fünf Jahren noch 25 waren. „Es ist ein gutes Zeichen, dass die Baugenehmigungen gerade in den Städten mit angespannten Wohnungsmärkten deutlich stärker angezogen haben als an günstigen Standorten“, freut sich BBSR-Direktor Harald Herrmann und fordert aber noch mehr und vor allem bezahlbaren Wohnungsraum.
Besonders viele Baugenehmigungen wurden in den sieben größten Städten Deutschlands in Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf gestellt. Alleine in diesen Ballungsgebieten stieg die Anzahl der genehmigten Wohnungen um fast ein Viertel auf 52.500 Wohnungen. Vor allem der Boom im Geschosswohnungsbau mit einem Plus von 28,4 Prozent trug dazu bei. Obwohl die Entwicklung der Baugenehmigungen in den Top-Sieben-Städten bereits seit einigen Jahren fortschreitet um etwa 19 Prozent pro Jahr seit 2009 um im Geschosswohnungsbau sogar 22 Prozent. Damit wird jede fünfte Baugenehmigung in Deutschland (18,4 Prozent) in diesen Großstädten erteilt, im Geschosswohnungsbau sogar mehr als jede vierte (27,7 Prozent).
„Ob die Marktanspannung in den wachstumsstarken Städten überwunden werden kann, wird sich auch darin zeigen, wie sich die Baugenehmigungszahlen am Ende in tatsächliche Fertigstellungen niederschlagen“, gibt Herrmann zu bedenken, denn die tatsächlichen Fertigstellungszahlen sind in den letzten Jahren oftmals nicht im Verhältnis zu den Baugenehmigungen gestiegen.