Zwar boomt der Wohnungsbau und führte im Jahr 2014 zu einem 14-prozentigem Anstieg der fertiggestellten Wohnungen, doch kann der Bedarf an Wohnraum damit immer noch nicht ausreichend gedeckt werden. Da das “Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen” bisher noch keine Ergebnisse vorgelegt hat, fordert die IG BAU nun entsprechende Anreize und mindestens 300.000 neue Wohnungen.
Der Wohnungsbau entwickelt sich prächtig und ist zum Treiber der Baukonjunktur geworden. Aber dennoch reicht der Umfang des geschaffenen Wohnraums bei weitem nicht aus, urteilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und fordert mehr bezahlbaren Wohnraum. “In vielen Städten kann sich der Otto Normalverbraucher kaum noch eine Wohnung leisten. Diese Situation wird verschärft durch die wachsende Zahl der Zuwanderer aus Europa”, erklärt Dietmar Schäfers. Zwar wurden im vergangenen Jahr laut dem Statistischen Bundesamt im Wohnungsbau insgesamt 245.300 Wohnungen fertiggestellt. Das entspricht sogar einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 30.000 Wohnungen, ist jedoch bei weitem aufgrund der Nettozuwanderung von rund einer halben Million Mensch im vergangenen Jahr nicht genug. Auch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung hatte vor kurzem einen Bedarf von 272.000 neue Wohneinheiten ermittelt. So sieht auch die IG BAU einen Bedarf von mindestens 300.000 neuen Wohnungen, um den Bedarf im Wohnungsbau in Deutschland zu decken.
“Das von der Bundesregierung initiierte ‘Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen’ kommt mit seinen Beratungen viel zu langsam voran”, warnt Schäfers. So muss seiner Meinung nach statt Luxus-Immobilien viel mehr der soziale Wohnungsbau vorangetrieben werden. Daher fordert er angemessene Abschreibungssätze und regional begrenzte steuerliche Anreize vor allem für den Bau von günstigen Mietwohnungen. “Marktkräfte funktionieren in diesem Bereich offenbar nicht. Sie führen lediglich zu einem Überangebot von Spekulationsobjekten.”