Offensichtlich hat der seit 1995 anhaltende Rückgang des Wohnungsneubaus endlich den Tiefpunkt erreicht und steigt wieder. Die KfW spricht hinsichtlich des für die Wirtschaftswoche errechneten KfW-Indikators Eigenheimbau für das Jahr 2010 von einem leichten Anstieg des Wohnungsneubaus und damit einer verhaltenen Erholung der Neubautätigkeit. Im Rahmen der KfW-Wohneigentumsförderung planten im September 2010 saisonbereinigt 36,1 Prozent der Kreditnehmer einen Neubau oder den Erwerb eines neu gebauten Eigenheimes. Im Vergleich zum Vorjahre stieg der Wert damit um zwei Prozent und bestätigt den seit Mitte letzten Jahres anhaltenden Trend.
Doch nicht nur der bisherige Anstieg des Wohnungsneubaus deutet darauf hin, dass die realen Wohnungsbauinvestitionen 2010 gegenüber dem Vorjahr ansteigen. Indikatoren sind darüber hinaus das anhaltende günstige makroökonomische Umfeld mit niedrigen Zinsen sowie die rückläufige Arbeitslosenzahlen. Und auch die amtlichen Zahlen weisen auf ein leichtes Wachstum beim Wohnungsbau hin. Innerhalb der ersten sieben Monate diesen Jahres lag die Summe der Baugenehmigungen 6,4 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahreszeitraums.
Für das Gesamtjahr 2010 rechnet die KfW mit einem leichten Anstieg der Neubautätigkeit auf 146.000 Wohnungen. Gleichzeitig mahnt der Chefvolkswirt der KfW, Dr. Norbert Irsch zur Besonnenheit und erinnert daran, dass der Bedarf an alters- und energieeffizientem Wohnraum damit noch lange nicht gedeckt ist.