Das Thema der Euro-Krise ist und bleibt ein ganz brisantes Thema. Es vergeht im Grunde kein Tag, an dem es nicht irgendwelche neuen Erkenntnisse zu der derzeitigen Situation der Euroländer und ihrer finanziellen Lage gibt. Nicht nur, dass die Unsicherheit innerhalb der Europäischen Gemeinschaft nicht geringer wird, so machen sich zusehends auch immer mehr Unternehmen Gedanken, welcher Weg der richtige im Falle eines möglichen Scheiterns der angespannten Umstände ist. Notfallpläne werden daher immer öfter empfohlen und angedacht.
Die finanzielle Notlage mancher Euro-Länder wird immer mehr zum Problem, auch in den Ländern die so erst einmal gar nicht unter der Situation leiden. Gerade Deutschland, als einer der großen Geldgeber in der Krise, kann durchaus in ernsthafte Probleme geraten, wenn eine Euro-Rettung scheitern würde. Aber auch wenn sie gelingt, so sind die Kosten zwar noch nicht abzuschätzen, dennoch aber sehr hoch. Die mittelständische Wirtschaft macht sich deswegen immer mehr Sorgen um die eigene Existenz. Die Stiftung Familienunternehmen beispielsweise – der 350 große Firmen angehören – hat den Bundestag kürzlich aufgefordert, dem europäischen Rettungsschirm ESM nicht zuzustimmen. Nicht nur, dass bereits bis heute eine hohe Verbindlichkeiten bestünde, so sind auch Haftungsrisiken von 700 Mrd Euro begründet. Die deutschen Interessen sieht man dabei definitiv als gar nicht oder zu wenig berücksichtigt.
Auch die Wuppertaler Unternehmensberatung Thielenhaus & Partner (T&P) sieht ganz klar Handlungsbedarf seitens der Unternehmen. Keinesfalls empfiehlt es sich, die derzeitige Lage einfach abzuwarten und im schlimmsten Falle nicht entsprechend gewappnet zu sein. Umso sinnvoller erachtet es T&P, dass man sich bereits jetzt angemessene Notfallpläne überlegt und diese entsprechend auch umsetzt. Es wird deutlich gemacht, dass man sich auf die verschiedenen Szenarien unbedingt einstellen sollte und sich heute schon davor versucht, zu schützen.
Besonders im internationalen Geschäft sollten Unternehmen auf verschieden Maßnahmen setzten. Dazu gehören spezielle Klauseln in grenzüberschreitenden Verträgen, in denen man sich auf verschieden Konsequenzen vorbereitet und diese auch dementsprechend festhält. Auch das Finanzmanagement sollte stets im Auge behalten werden. Neben Cashpooling, Liquiditätsplanung und Konzernfinanzierung, gehört dazu auch die vorausschauende Reaktion bei eventuellen Wechselkursrisiken.
Wenn die Unternehmen die derzeitige Euro-Krise verkennen oder einfach nur abwarten, werden sie am Ende schlimmstenfalls tatsächlich der Verlierer sein. Wer heute anfängt, Vorkehrungen zu treffen, der hat durchaus die Chance, die Krise gut durchzustehen und vor allem zu bewältigen.