Das Thema Energiebilanz steht immer wieder gern im Vordergrund verschiedener Diskussionen. Leider zeigen die aktuellen Zahlen aber auch, dass in diesem Bereich noch viel zu wenig unternommen und investiert wird. Am 14. Dezember kam der Vermittlungsausschuss zwischen Bundesrat und Bundestag zusammen, um sich auf die steuerliche Absetzbarkeit energetischer Sanierungen zu verständigen. Anlässlich dieses Termins hat die Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea) Zahlen zum Zustand deutscher Altbauten veröffentlicht.
Die Berechnungen der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea) zeigen ganz deutlich, dass die Energiebilanz für den Großteil der deutschen Altbauten schlecht ist. Gut 70 Prozent der Gebäude, die vor dem Jahr 1979 gebaut wurden, können keine Wärmedämmung vorweisen. Bei immer noch 20 Prozent ist sie zwar vorhanden, aber entsprechend den Anforderungen absolut unzureichend. Das ergibt demnach gerade einmal 10 Prozent, bei denen die Dämmung nicht nur vorhanden, sondern auch den aktuellen Vorgaben nach angemessen ist. Circa 13 Millionen von den insgesamt 18 Millionen Gebäuden in Deutschland sind vor dem Jahr 1979 gebaut worden – also vor der Wärmeschutzordnung. Drei Viertel der Energie, welche für Raumwärme und Warmwasser im Gebäudebestand in Deutschland verbraucht werden, gehen auf das Konto unsanierter Altbauten. Dieses Resultat ist wirklich ausbaubar, wenn man doch bedenkt, wie wichtig und auch sinnvoll die energetische Sanierung ist.
Auch zu erwähnen ist die negative Bilanz bei den Heizungsanlagen in deutschen Kellern. Bei etwa 18 Millionen Heizungsanlagen im Bestand, verfügen immer noch rund 13 Millionen über veraltete Gas- und Ölkessel. Damit erfüllen gut 70 Prozent der Heizungsanlagen in Deutschland nicht den Stand der Technik.
Dass die Notwendigkeit der energetischen Sanierung besteht, ist bekannt und wird durch die genannten Daten nochmals gestärkt. Dennoch bedarf es auch der Einigung des Vermittlungsausschusses zwischen Bundesrat und Bundestag zur steuerlichen Absetzbarkeit der energetischen Gebäudesanierung. Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung und Sprecher der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea), sagt dazu: „ Wer für die steuerliche Absetzbarkeit energetischer Sanierung stimmt, entscheidet sich langfristig für mehr Einnahmen in den Länderkassen. Neben sozialen Gesichtspunkten sprechen auch wirtschaftliche Gründe für die Steuerförderung, denn von einer Sanierungswelle profitieren hauptsächlich der Mittelstand und das Handwerk.“