Baunormen endlich vereinfachen

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In den letzten Jahren zeichnet sich ab, dass die Baunormen im Bauwesen immer komplexer werden und die  Anzahl selbiger stark steigend ist. In der Praxis erweist sich darüber hinaus leider nur allzu oft, dass die Praxisnähe komplett fehlt und eine Verwissenschaftlichung  der Normen stattfindet. Durch die unnötige Komplexität der Normungen kann es dann wiederum zu Verständnisproblemen des Inhalts kommen und damit schlimmstenfalls zu Baumängeln. Aus diesem Grund fordert der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) eine Konsolidierung der Baunormen.

Eine Konsolidierung der Baunormen ist im Grunde genommen unausweichlich. In der Planung und Errichtung von Bauwerken wirken viele verschiedene Parteien wie Architekten, Statiker und andere Gewerke mit. Für diese ausführenden Organe ist es eine unverzichtbare Basis, eine einfache und praxisorientierte Baunormung für ihre Arbeiten anwenden zu können. Nur wenn die Normungen leicht zu verstehen und sicher anzuwenden sind, kann garantiert werden, dass Fehler in der Ausführung im Voraus vermieden werden.

Festzuhalten bei der Forderung des ZDB ist, dass die Konsolidierung der Baunormen nicht gleichzeitig auch Innovationen ausschließen soll. Selbstverständlich ist es im Interesse des Baugewerbes, den technischen Fortschritt sowie auch neue Produkte und Bauweisen weiterhin mit in die Normen einfließen zu lassen. Voraussetzung ist nach wie vor natürlich immer die vorhergehende Praxiserbprobung solcher Weiterentwicklungen. Ziel sollte es sein, die Baunormen zukünftig auf das Wesentliche zu beschränken und wieder mehr Praxisnähe der Normungen zu erreichen. Eine Zusammenarbeit von  Bauwirtschafts-, Architekten- und Ingenieurverbänden zur Durchsetzung des Ziels ist dabei empfehlenswert.

Erfreulich ist, dass zumindest im Bereich der EUROCODES, der europäischen Bemessungsnormen, ein verbandsübergreifendes Bündnis die Konsolidierung der EUROCODES anstrebt. Dabei handelt es sich um die Initiative PraxisRegelnBau. Ziel ist es hierbei die Zahl der Lastkombination zu reduzieren, Handrechenverfahren wieder einzuführen und genauere Nachweise in einem Anhang zur Verfügung zu stellen.

Für bauphysikalische Normen soll in Zukunft gleiches umgesetzt werden. Beispielsweise die DIN V 18599 „Energetische Bewertung von Gebäuden“, die ganze 800 Seiten umfasst. Diese Norm ist sehr komplex aufgebaut  und die Ergebnisse, die bei ihrer Anwendung erzielt werden sind derart irreal, dass die KfW einige Zeit lang sogar keine EDB-Berechnungen mehr in ihren Förderbestimmungen bewilligte, die auf dieser Norm basierten.

Ganz klar hervorzuheben ist, dass eine baupraktische Normung absolut unverzichtbar und volkswirtschaftlich unabkömmlich ist, um erfolgreich und wettbewerbsfähig zu bleiben.

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