Bildungssystem verbesserungsbedürftig

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Das deutsche Bildungssystem ist leider schon seit Jahren sehr renovierungsbedürftig. Nicht zuletzt die Pisa-Studie hat klar gezeigt, wie schlecht es um die Bildung in Deutschland gestellt ist. Um hier zukünftig den Kindern und Jugendlichen bessere Möglichkeiten zu schaffen, fordern Verbände nachhaltige Verbesserungen und Änderungen. Bei der Vorstellung des Papieres „Kommunen und Wirtschaft zum Bildungsstandort Deutschland“ durch die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DstGB) wird diese Forderung erneut formuliert.

Jedem ist klar, dass es um den Bildungsstandort Deutschland nicht gut gestellt ist und hier massiver Aufholbedarf an den Tag gelegt werden muss. Sicher ist in jedem Fall, dass die Investitionen in unser Bildungssystem die wesentliche Voraussetzung ist für gute Zukunftsaussichten unsere Kinder und Jugendlichen. Um dies erfolgreich umsetzen zu können, müssen die Kommunen und Wirtschaft an einem Strang ziehen. Das haben sie erkannt und wollen daher ihren Beitrag dazu leisten, die Bildungssituation zu verbessern. Denn leider muss immer wieder festgestellt werden, dass auch heute noch zu viele Jugendliche die Schule ohne einen Abschluss verlassen.

Peter Clever, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der BDA, und Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des DstGB), machen deutlich, wo sie ihrer Meinung Verbesserungspotenzial sehen. Dazu gehört beispielsweise die entscheidende Bedeutung der frühkindlichen Bildung. Um den Grundstein für eine positive Bildung zulegen, ist dieser Faktor der wichtigste. Aus diesem Grund fordern beide, die Kita-Betreuung qualitativ zu verbessern, anstatt sie nur quantitativ zu erhöhen.

Darüber hinaus muss aus Ansicht von Clever und Landsberg auch das Bildungssystem selbst grundsätzlich reformiert werden. Das soll bedeuten, dass das Bildungssystem als Netzwerk gesehen und gelebt werden muss. Alle Beteiligten – Städte, Wirtschaft vor Ort, Eltern, Bund und Länder – müssen zusammenwirken und so kommunale Bildungsgemeinschaften gestalten. Bildung fängt nicht erst in der Kita und Schule an, sondern bereits zuhause.

Um langfristig Verbesserungen zu erzielen, bedarf es auch ein Umdenken in den Köpfen. Landsberg dazu: „ Wir brauchen eine echte Anerkennungskultur der individuellen Leistung der Erzieherinnen und Erzieher sowie der Lehrerinnen und Lehrer, wie sie in anderen Ländern bereits praktiziert wird.“

Darüber hinaus muss Clevers Meinung nach auch die Berufsorientierung an den Schulen flächendeckend sichergestellt werden und zwar mit Unterstützung der Arbeitsagenturen. Auch Unternehmen sollen Jugendliche die Einblicke ins Arbeitsleben ermöglichen, in dem durch Betriebsbesuche oder –praktika das tatsächliche Arbeitsleben an die Jugendlichen herangetragen werden soll. Nur durch solche Maßnahmen  lässt sich ein reibungsloser Übergang von der Schule in das Berufsleben vorbereiten.

Beide Verbände appellieren aber auch ganz klar an die Eltern. Diese sind verpflichtet ihre Kinder bei seinem Bildungsweg zu unterstützen und zu fördern. Das sollte sich nach Meinung von Clever und Landsberg auch in den Schulgesetzen widerspiegeln.

Neben den sozialen Verpflichtungen der Familien und Behörden sowie Unternehmen, spielt aber auch die Ausstattung der Einrichtungen eine wichtige Rolle. Den Schülerinnen und Schülern muss die Möglichkeit gegeben werden, moderne Informations- und Kommunikationstechniken zu beherrschen und zu benutzen. Das bedeutet über die IT-Ausstattung von Schulen inaus auch die Fortbildung der Lehrkörper.

Clever sagt zum Abschluss: „ Investitionen in qualitativ hochwertige Bildungseinrichtungen sind bei begrenzt verfügbaren Mitteln auf jeden Fall finanziellen Transfers von Eltern vorzuziehen. Frühkindliche Bildung und Ganztagsschulen auszubauen ist auch wirkungsvoller als jede Kindergelderhöhung oder die Einführung eines Betreuungsgeldes.“

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