Während der Fachkräftemangel in Deutschland immer noch anhält, kämpfen andere Länder Europas mit anderen Beschäftigungsproblemen. Gerade die südlichen Länder der EU haben genügend qualifiziertes Personal, jedoch nicht ausreichend Arbeitsplätze aufgrund der angespannten Finanzlage dieser Länder. Nun könnte man meinen, dass der Fachkräftemangel Deutschlands, mit diesen Arbeitnehmern zu kompensieren wäre. Das sieht das Handwerk allerdings sehr kritisch.
Andere Länder Europas wären wahrscheinlich froh, wenn sie die Probleme der deutschen Wirtschaft teilen könnten. Während man in Deutschland immer wieder beklagt, es seien zu wenige Fachkräfte vorhanden, haben gerade diese in anderen Teilen Europas echte Probleme Beschäftigungsverhältnisse zu finden. Aus diesem Grund zieht die Politik in Betracht, dass man diesen Bedarf an Fachkräften mit ausländischen bewerben decken könnte.
Der Vorschlag der Politik stößt beim regionalen Handwerk auf keine große Zustimmung. Anlässlich einer aktuellen Umfrage unter Handwerksbetrieben des Kammerbezirks Halle meinen lediglich vier Prozent, dass für sie ausländische Fachkräfte in Betracht kommen würden. Das größte Problem sehen die Betriebe darin, dass die Sprachhürde zu hoch sein könnte, um qualifizierte Arbeiten verrichten zu können. Letztlich ist ein inhaltliches Verständnis nicht ausreichend, wenn man sich untereinander nicht genügend verständigen kann. Außerdem ist man sich sicher, dass auch die Politik dieser EU-Krisenländer nicht begeistert sein würde, wenn sie ihre qualifizierten Arbeitskräfte verlieren würden. Hier gäbe es dann nämlich neue Probleme, wenn sich die Wirtschaft wieder erholt hat.
Für das Handwerk steht fest, dass der einzig richtige Weg die Qualifizierung der eigenen Mitarbeiter ist, genauso wie auch die Ausbildung von Jugendlichen. Das regionale Handwerk ist daher bestrebt, noch mehr Kraft in diesen Bereich zu stecken und somit mittel- bis langfristig, den Fachkräftemangel zu besiegen.