Einen düsteren Blick in die Zukunft zeigt eine aktuelle Umfrage der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) unter 3.500 Auszubildenden und jungen Beschäftigten in der Baubranche. Trotz aktuellem Fachkräftemangel glaubt ein Großteil nicht daran, eine unbefristete Stelle zu finden oder von Kündigung verschont zu bleiben. Nur etwas über die Hälfte aller Azubis hält eine Übernahme für wahrscheinlich.
Der Nachwuchs der Baubranche blickt einer ungewissen beruflichen Zukunft entgegen. Das ist das Ergebnis der Umfrage der IG BAU, die auch gleichzeitig einen Missstand zwischen Praxis und Theorie aufzeigt. „Wenn Unternehmer über Nachwuchsmangel klagen und gleichzeitig junge, gut ausgebildete Menschen fest damit rechnen, nur prekäre Jobs zu bekommen, stimmt etwas nicht“, kommentiert der stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger die Umfrageergebnisse.
Vier Fünftel der Befragten geht davon aus, in Zukunft kaum noch unbefristete Arbeitsverträge zu bekommen. Auch glauben viele junge Beschäftigte kaum noch, mit nur einer einzigen Arbeit ihren Lebensunterhalt sichern zu können und nicht in Hartz IV abzurutschen. Drei Viertel der Befragten stimmten der Aussage zu, dass vor Kündigung keiner mehr sicher sein könne. Und nur etwas mehr als die Hälfte der Auszubildenden hält die Übernahme in den Betrieb nach der Ausbildung für wahrscheinlich.
Feiger appellierte an die Handwerksbetriebe, sich der Zukunftssorgen der Jugendlichen anzunehmen und ihnen mehr Perspektive zu bieten. Sichere Arbeitsplätze und fair bezahlte Löhne und Gehälter sind der beste Garant für eine nachhaltige Bildung der Fachkräfte an den Betrieb.