Baugewerbe fordert mehr Bauen in Koalitionsverhandlung

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Foto: Roland Riethmüller

Das Thema Wohnungsbau darf bei der Koalitionsverhandlung nicht aus dem Blickfeld geraten. Das zumindest fordern die Beteiligten im Baugewerbe. Ob durch ein eigenes Ministerium oder über Fördermittel, das Bauen muss gestärkt werden, um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern. Neben der Linderung der drohenden Wohnungsnot gehört dazu auch die Steigerung der Attraktivität der Baubranche.Geht es nach dem Willen vom Baugewerbe, dann dürfte bei den jetzigen Koallitionsgesprächen das Thema Wohnbau nicht aus dem Fokus geraten. Es werden mindestens 350.000 neue Wohnungen gebraucht, mahnt der Zentralverband Deutsche Baugewerbe (ZDB). Dazu müssten die Rahmenbedingungen angepasst und gestaltet werden. Dies würde am besten mit einem eigenen Ministerium für Bauen und Verkehr gelingen, erklärt der ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. Es gäbe zu viele Bereiche, die sowohl den Straßen- und Tiefbau, als auch die Digitalisierung und die VOB betreffen würden. “Um wichtige Zukunftsaufgaben wie Wohnungsneubau, altersgerechter Umbau von Wohnungen und Lebensumfeld, die Ertüchtigung unserer Infrastruktur voranzubringen, braucht es ein Ministerium und keine Zersplitterung der Aufgaben und Zuständigkeiten auf mehrere Häuser.“ So beklagt Pakleppa, dass bei der Koalitionsverhandlung das Thema Bauen überhaupt nicht zur Tagesordnung gehören würde.Lösung für Wohnungsnot noch nicht in SichtZwar konnte bisher bei CDU,CSU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen eine Einigung bei den steuerlichen Anreizen im Wohnungsbau erzielt werden. Doch diese müssten auch mit Nachdruck vorangetrieben werden, damit in Deutschland wieder bezahlbarer Wohnraum möglich gemacht wird. So macht der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) darauf aufmerksam, dass Deutschland mittlerweile das Schlusslicht unter den OECD-Nationen sei, weil es immer noch zu wenig öffentliche Mittel in die Wohnungseigentumsförderung stecke. Will man aber das Problem der Wohnungsnot in Deutschland lösen, so müsse das auch in die Koalitionsverhandlung mit aufgenommen werden.Fehlender bezahlbarer Wohnraum treibt FachkräftemangelÄhnlich argumentiert auch die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau). Der Wohnraummangel würde mittlerweile auch die Betriebe belasten, denn sogar auf dem Land würde bezahlbarer Wohnraum fehlen. Das wirke sich auch negativ auf den betrieblichen Nachwuchs aus, denn wenn das Einkommen aufgrund zu hoher Mieten nicht ausreiche, fehle die Attraktivität und damit auch der Nachwuchs. Der IG Bau-Bundesvorsitzende Robert Feiger sagte in einem Interview, dass es in unserem Land gewaltige soziale und gesellschaftliche Probleme gäbe, für die noch keine Lösungen in Sicht wären. „Beschäftige wissen, ein Job-Boom ist alleine kein Garantie für faire Arbeit. Sie wollen ein Bekenntnis der Jamaika-Sondierer zu gesetzlichen und zu tariflichen Mindestlöhnen“, so Feiger weiter.

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