Seit 2008 wächst die Baukonjunktur. Die vollen Auftragsbücher und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbreiten in der Branche Zufriedenheit und Optimismus. Kaum einer denkt an einen Abschwung. Doch was, wenn der positive Trend endet? Wie kann der Handwerksmeister darauf reagieren? Vor allem im SHK-Handwerk bleibt noch viel Hoffnung, durch die richtige Beratung am Kunden ungenutzte Potentiale auszuschöpfen.
Aktuell erfreut sich das Baugewerbe einer sehr guten Auslastung. Die Handwerksbetriebe sind zufrieden, die Baukonjunktur boomt. Doch jede wirtschaftliche Hochphase hat einmal ein Ende. So macht sich auch Manfred Stather, der Präsident des Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) seine Gedanken. Denn der Abschwung wird auf jeden Fall kommen, die Frage ist nur wann…
Zukunftsbewusstes Denken sichert dem Baugewerbe Aufträge
Das Baugewerbe müsse sich auf seine Tugenden konzentrieren, fordert Stather. Ein Handeln wie ein Unternehmer sei nötig, um nicht nur ans Tagesgeschäft sondern auch die Zukunft denken zu können. “Gehen wir schon morgen mit der Einstellung zum Kunden, nicht nur den anstehenden Auftrag abzuarbeiten sondern ihn vor dem Hintergrund eines jeweils individuellen Energiekonzeptes zu beraten.” Dabei verweist Stather auf zahlreiche Programme, mit denen die Kundenbindung weiter intensiviert werden kann.
Viele energetische Sanierungen stehen an
Denn nach wie vor gilt, dass zwei Drittel der deutschen Heizungsanlagen nicht mehr auf dem aktuelle Stand der Technik sind und zum Erreichen der ambitionierten Klimaschutzziele ausgetauscht werden müssten. Dies möchte die Bundesregierung auch in den nächsten vier Jahren auf Basis der seit August diesen Jahres geltende Richtlinie über die Förderung der Heizungsoptimierung mit dem Austausch von bis zu zwei Millionen Heizungspumpen unterstützen. Außerdem soll der hydraulische Abgleich von jährlich 200.000 Heizungsanlagen bezuschusst werden. “Das Altanlagenlabel, gestartet im Januar 2016, ist so gesehen für unser Handwerk ein idealer Türöffner in die Heizungskeller der Republik – allesamt Maßnahmen, für die sich im Übrigen der Zentralverband bei der Politik stark gemacht hat”, so der ZVSHK-Präsident.
Viel ungenutztes Potential im SHK-Handwerk
Für die Zukunft bietet sich für das SHK-Handwerk aber noch weiteres ungenutztes Potential, das über die energetische Beratung hinausgeht. So müssen beispielsweise tausende Bäder saniert werden und auch der altersgerechte Umbau wird weiter an Bedeutung gewinnen. Daher ist sich Stather sicher: “Wenn wir in den beschriebenen Tätigkeitsfeldern unsere ganzen Kräfte mobilisieren können – dann braucht uns vor dem nächsten Abschwung nicht bange werden.”