Das klassische Bad, wie wir es noch kennen, verändert sich rasant. Dabei sind vor allem Gesundheit, Pflege und Unterhaltung die wesentlichen Treiber für eine zunehmende Digitalisierung im Bad. Doch nicht nur die Bedeutung vom Bad ändert sich, auch klassische Komponenten im Bad werden digitalisiert. Dies wird das SHK-Handwerk nachhaltig verändern, doch bietet das smarte Bad neben neuen Herausforderungen auch eine Vielzahl neuer Chancen.
Das Badezimmer befindet sich im Wandel. Themen wie Wellness, Komfort, Unterhaltung, Pflegemöglichkeiten und Sicherheit bestimmen das Bad der Zukunft. So macht auch die zunehmende Digitalisierung am Bau vor dem SHK-Handwerk nicht halt und wird der Branche Chancen wie Risiken bescheren. Die vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) in Auftrag gegebene „Trendstudie Smarte Bäder“ belegt eine wachsende Attraktivität der einstigen „Nasszelle“.
Gesundheit, Pflege und Unterhaltung treiben die Digitalisierung im Bad
Dabei werden künftig Aspekte der Gesundheit und Pflege wie Barrierefreiheit mit ausreichenden Bewegungsflächen und Haltegriffen, elektrisch höhenverstellbaren Sanitärobjekten sowie anderen Assistenzlösungen eine immer größere Rolle spielen. Gleichzeitig zeigt die Studie auch einen deutlichen Trend zu mehr Wohnlichkeit, Wellness und Unterhaltung im Bad. Optische Lichtreize, angenehme Düfte und stimmungsvolle Musik werden im smarten Bad der Zukunft alle Sinne anregen. Und auch Information und Unterhaltung kommen mit Radio, Fernseher und dem Internet nicht zu kurz.
Doch auch die klassischen Badezimmerkomponenten werden digitalisiert. So werden künftig immer mehr digitale Bedienelemente oder Apps die Sanitärtechnik im Bad steuern, wie beispielsweise die Wasserauslaufmenge oder -temperatur der Dusche, Badewanne und Waschbecken. „Für das SHK-Fachhandwerk wird es immer wichtiger werden, das Bad als komplett neu auszustattende, multimediale Erlebniswelt zu sehen und zu planen“, erklärt Stather. Dabei ist die kundengerechte und nachhaltige Planung und professionelle Vernetzung aller am Umbau beteiligter Gewerke von essentieller Bedeutung.
Neue Herausforderungen für die Betriebe der SHK-Branche
Doch werden die von den befragten Verbrauchern gewünschten und von den Experten bestätigten Nutzervorteile die ausführenden Handwerksbetriebe vor neue Herausforderungen stellen. „In naher Zukunft wird sich das Bad so wie wir es noch als Funktions- oder Wellnessbad kennen, zu einer multifunktionalen und multimedialen Erlebniswelt über alle Altersstufen hinaus entwickeln“, prognostiziert der ehemalige ZVSHK-Präsident Manfred Stather.
Bereits seit Jahren sind zusammen mit dem demografischen Wandel veränderte Anforderungen bemerkbar. „Jetzt erwarten wir im Zuge der rasanten Digitalisierung unserer Gesellschaft regelrechte Megatrends fürs Bad, die heute noch wie Zukunftsmusik klingen, die wir aber als SHK-Verbandsorganisation mit der Beratungs- und Installationskompetenz unserer Betriebe entscheidend mitprägen“, so Stather. Gleichzeitig verspricht sich der ZVSHK, mit einem erweiterten, ganzheitlichen Beratungsansatz auf Basis der Analyseergebnisse neue Trends für eine smarte Haustechnik setzen zu können. Dazu wurden von zwei Sozialforschungsinstituten die Verbraucherwünsche, der Sachstand in Handwerk und Industrie, weitere Experteneinschätzungen zur Marktentwicklung und die bereits existierenden technischen Lösungen näher betrachtet. Die Ergebnisse sollen einer kundenorientierten Umsetzung einer nachhaltigen und modernen Infrastruktur im Bad dienen, erklärt der einstige ZVSHK-Präsident und verspricht gezielte Weiterbildungsmöglichkeiten und Leuchtturmveranstaltungen. Auch bieten die Ergebnisse ein breites Handlungsfeld für die Normung und Standardisierung.