Der Aufschwung am Bau setzt sich ungebremst fort. So konnte die Bauindustrie ihre Wachstumsprognose sogar auf 8,5 Prozent erhöhen. Zuvor lagen die Erwartungen an die Baukonjunktur noch bei sechs Prozent. Die hohe Zuversicht wirkt sich auch auf die Beschäftigungszahlen aus. Diesbezüglich rechnet die Branche mit einem Anstieg um 20.000 Fachkräfte auf insgesamt 857.000 Beschäftigte. Alle Bausparten profitieren von dieser guten Entwicklung.
„Das Baujahr 2019 wird besser als zu Jahresbeginn erwartet. Deshalb haben wir unsere Prognose für das nominale Wachstum der baugewerblichen Umsätze im Bauhauptgewerbe von 6,0 Prozent auf 8,5 Prozent angehoben.“ Mit diesen Worten kommentierte der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Peter Hübner, die baukonjunkturelle Einschätzung des Verbandes zur Jahresmitte. Das gelte auch für die Beschäftigungszahlen, so Hübner weiter. Diese werden um 20.000 Erwerbstätige auf 857.000 Beschäftigte ansteigen. Dass die positiven Erwartungen so hoch sind, stützt sich auf unterschiedliche Indikatoren. Im Mai lag der Geschäftsklimaindex im Bauhauptgewerbe deutlich höher als noch im Vorjahr. Es werden wieder Rekordwerte wie im Herbst 2018 erwartet. Ein Anstieg ist auch beim Umsatz der Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten zu verzeichnen. Im ersten Quartal hatte dieser nominal um 14,3 Prozent zugelegt. Beim Auftragseingang waren es sogar 17,8 Prozent. Im März lag der Auftragsbestand bei 53 Milliarden Euro. Das ist der höchste Stand, der jemals gemessen wurde. Die Zeichen am Bau stehen somit weiterhin sehr gut, und im laufenden Jahr ist das Bauhauptgewerbe eine wertvolle Stütze für die Gesamtkonjunktur.
Alle Bausparten profitieren von der guten Baukonjunktur
Hübner äußerte ferner, dass alle Regionen und Bausparten von dieser Entwicklung profitieren würden. Die zu erwartenden Wachstumsraten liegen zwischen 6,5 Prozent im Wirtschaftsbau und 10 Prozent im Wohnungsbau. Doch es gibt auch Kritik an den angeblich unzureichenden Kapazitäten. „Wir haben im Vorjahr ein reales Produktionsplus von mehr als 5 Prozent gestemmt und bauen unsere Kapazitäten weiter aus”, erklärt Hübner. “Wir werden deshalb auch das für 2019 erwartete reale Wachstum von 3 Prozent problemlos bewältigen können.“ Der konsequente Ausbau der Belegschaft würde ebenfalls dazu beitragen. Die Zahl der arbeitslosen Baufacharbeiter beträgt jetzt nur noch 19.000. Dabei wird nun auch auf den europäischen Arbeitsmarkt zurückgegriffen, weil die Arbeiter allein nicht mehr aus Deutschland angeworben werden können.
Ein Umsatzplus für das Jahr 2020 wird erwartet
Auch für das Jahr 2020 rechnet man mit einer positiven Baukonjunktur. Erwartet wird ein nominales Umsatzplus von bis zu sechs Prozent. Allerdings richtete Hübner auch eine Warnung an die Politik. Die weniger steigenden Steuereinnahmen dürften nicht zu Lasten der Investitionen gehen. Sollte der Staat an den falschen Stellen sparen, dann werden die Kapazitäten nicht ausgebaut und es gäbe auch keine Modernisierung der Infrastruktur.