Die Bauwirtschaft hat ihre Erwartungen zur Bundestagswahl bekannt gegeben. Demnach gehe es darum, die Betriebe zu unterstützen. Die Kernpunkte bestehen in der Entlastung der mittelständischen Unternehmen, Stärkung der Investitionen durch die öffentliche Hand und die Förderung des nachhaltigen Bauens. Betont wurde auch, dass es keine Option sei, die Investitionshaushalte nach der Pandemie zusammenzustreichen, um die Corona-Kosten aufzufangen.
Im Rahmen einer virtuellen Wahlarena hat die Bundesvereinigung Bauwirtschaft ihre Forderungen zur Bundestagswahl geäußert. „Nach der Corona-Pandemie brauchen wir die Rahmenbedingungen, die das nötige wirtschaftliche Wachstum fördern”, erklärt Marcus Nachbauer, der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft und Präsident des Bundesverbands Gerüstbau. “Dazu zählt, dass die Steuern- und Abgabenlast nicht weiter steigt, sondern die Unternehmen entlastet werden.“ Das Verbändebündnis der Bundesvereinigung Bauwirtschaft zählt 3,4 Millionen Beschäftigte. Nachbauer fordert weiter, dass die öffentliche Hand ihre Investitionstätigkeit stärken müsse. In Deutschland gäbe es schließlich einen Investitionsrückstau von 150 Milliarden Euro. Vor diesem Hintergrund könne es nicht sein, dass nach der Pandemie Investitionshaushalte zusammengestrichen werden, um die Kosten der Pandemie auszugleichen.
Mittelständische Unternehmen müssen entlastet werden
Auch der Präsident des Zentralverbands deutsches Baugewerbe (ZDB), Reinhard Quast, macht auf die Notwendigkeit aufmerksam, die mittelständischen Unternehmen zu entlasten. Das Wirtschaftswachstum würde dauerhaft von den Steuererhöhungen ausgebremst werden. Damit es mutig nach vorne gehen kann, müsse die Bürokratie für die Unternehmen endlich abgebaut werden. Eine weitere Forderung der Verbändeallianz ist die Förderung des nachhaltigen Bauens. So sieht Lothar Hellmann, Präsident des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), die Notwendigkeit für eine stärkere Förderung der Einzelmaßnahmen zur Erhöhung der energetischen Gebäudesanierungen. Nur so könne die Sanierungsquote tatsächlich gesteigert werden. Auch Michael Hilpert, Präsident des Zentralverbands Sanitär, Heizung und Klima (ZVSHK), betont die zentrale Bedeutung eine Verstetigung der Fördermaßnahmen für die Unternehmen. Die kurzfristig angelegten Programme würden nicht zu den Bedarfen der Verbraucherinnen und Verbraucher passen.
Digitalisierung für Deutschland und die Bauwirtschaft bedeutend
Ein weiteres Thema für die Bundestagswahl ist die Digitalisierung. Die Corona-Pandemie hat offengelegt, dass Deutschland nicht ausreichend digitalisiert ist. Das bekommt insbesondere die Bau- und Ausbauwirtschaft zu spüren. Dringend erforderlich ist daher der Netzausbau, um Funklöcher zu vermeiden. Es nutze schließlich nichts, auf der Baustelle nicht genügend Netzabdeckung und gar ein Funkloch auf der Baustelle zu haben. Das bedeutet auch, dass die digitale Ausstattung bei den Behörden ausgebaut werden müsse.