Bauwirtschaft hat trotz Wachstumsprognose Sorge

Bauwirtschaft hat trotz Wachstumsprognose Sorge
Foto: Roland Riethmüller

Die Bauwirtschaft prognostiziert für das laufende Jahr 2019 eine Umsatzsteigerung auf etwa 350 Milliarden Euro. Dieses Wachstum wird aber überwiegend preisgetrieben sein. Zudem ist die Erwartungshaltung vieler Bauunternehmen trotz gut entwickelter Baukonjunktur verhalten. Große Sorgen bereite der Bauwirtschaft noch immer der akute Fachkräftemangel. Doch auch darüber hinaus belasten weitere Herausforderungen die Stimmung in der Bauwirtschaft.

Das prognostizierte Umsatzwachstum der Bundesvereinigung Bauwirtschaft für das Jahr 2019 wäre mit einem Plus von 4,2 Prozent zwar gut. Es läge aber unter dem Wachstum, das die rund 370.000 Mitgliedsbetriebe im vergangenen Jahr erwirtschaftet haben. Damals stiegen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr 2017 um 6,6 Prozent auf 339 Milliarden Euro. Als einen Wachstumstreiber in der Baukonjunktur bezeichnet die Bauwirtschaft die Neubautätigkeit und das Bauhauptgewerbe. Hier stieg der Umsatz im Vergleich zum Jahr 2017 um 10,2 Prozent auf 117 Milliarden Euro. Für das aktuelle Jahr 2019 prognostiziert die Vereinigung ein Wachstum um 5,4 Prozent auf 123 Milliarden Euro.

Niedrigeres Wachstum in der Ausbausparte

In der Ausbausparte gab es im Jahr 2018 nur ein Wachstum von vier Prozent auf 89,4 Milliarden Euro. Für dieses Jahr erwartet die Bundesvereinigung Bauwirtschaft ein ebenfalls unterdurchschnittliches Wachstum von 3,5 Prozent auf 92,4 Milliarden Euro. In der Gebäudetechnik, der beschäftigungs- und umsatzstärksten Sparte, gab es im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von fünf Prozent auf 133 Milliarden Euro. Laut Prognose werden in diesem Jahr die Umsätze weiter um 3,5 Prozent auf ca. 138 Milliarden Euro ansteigen.

Fachkräftemangel bereitet Sorgen

Doch trotz des prognostizierten Wachstums erwarten die Mitgliedsunternehmen der Bundesvereinigung Bauwirtschaft nicht zu viel von der Baukonjunktur. Das hat gleich mehrere Gründe. Einer davon ist der Fachkräftemangel. Viele Mitgliedsverbände finden kaum noch Arbeitskräfte, berichtete der Vorsitzende Marcus Nachbauer. Gleichzeitig forderte er ein „praxisnahes Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das nicht nur Akademiker und IT-Spezialisten im Fokus hat, sondern auch auf Fachkräfte in der Bauwirtschaft zielt“.

Weitere Probleme, die die Zuversicht der Unternehmen in die Baukonjunktur trüben, seien steigende Rohstoffkosten, Folgen des Brexits und Handelskonflikte. Er forderte daher, „die investiven Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass das Bau- und Ausbaugewerbe weiter gut zu tun hat. Denn die deutsche Bauwirtschaft ist die Konjunkturlokomotive Nummer Eins.“

Nachbauer fordert Ausnahmen von möglichen Dieselfahrverboten

Mit Sorge sieht die Bauwirtschaft auch die drohenden Dieselfahrverboten. So wies Nachbauer auch darauf hin, dass viele Unternehmen in den letzten Jahren in ihren Fuhrpark investiert hätten, mit dem sie nun nicht mehr in die Innenstädte fahren könnten. „Wir fordern daher, Fahrzeuge baugewerblicher Unternehmen generell von Dieselfahrverboten auszunehmen, mindestens aber wirksame Handwerkerausnahmen zu schaffen“, so Nachbauer. Darüber hinaus forderte er, die Meisterqualifikation zumindest im Baubereich als Voraussetzung für eine Unternehmensgründung zu erhalten und appellierte an alle Bürgerinnen und Bürger, zur Europawahl zu gehen.

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