Mit einem Umsatzplus von vier Prozent blickt die deutsche Bauwirtschaft immer noch mit Zuversicht auf das Jahr 2020. Allerdings wächst die Sorge, dass der Coronavirus doch negative Auswirkungen auf die bisher gute Baukonjunktur haben wird. Bisher kann allerdings noch nicht gesagt werden, wie stark die negativen Auswirkungen ausfallen könnten. Leider geht man aber davon aus, dass man die gute Prognose im Laufe des Jahres möglicherweise revidieren müsse.
„Der Aufschwung in der Bauwirtschaft hält im neunten Jahr an”, freut sich Marcus Nachbauer, Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft. “Dieses ist letztlich eine Gegenreaktion auf die 15 Jahre anhaltende Zurückhaltung bei Investitionen in Infrastruktur und Wohnungsbau, die zu einem immensen Investitionsstau geführt haben.“ Weiterhin sagte Nachbauer, dass man mit einem Umsatzwachstum im Jahr 2019 von rund fünf Prozent rechnen würde. Das macht zirka 355 Milliarden Euro aus.
Investitionen bei den Geräten und beim Personal
Die Unternehmen haben deutlich in Personal und Geräte investiert. Für das Jahr 2019 wird die Zahl der Beschäftigten bei 3.321.000 liegen. Das wäre seit dem Jahr 2015 ein Anstieg um 135.000, also rund 4,2 Prozent. Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft bewertet die Geschäftsentwicklung für das Jahr 2020 überwiegend positiv. Allerdings könnten auch Schatten die Erwartungen trüben. Derzeit geht man in der Bauwirtschaft noch von einer Umsatzsteigerung von vier Prozent auf rund 370 Milliarden Euro aus. Beim Personal wird mit einem Anstieg von rund 18.000 Personen gerechnet.
Annäherung der Wachstumsdynamik beim Neu- und Ausbau
Für das Jahr 2020 wird eine Annäherung der Wachstumsdynamik beim Neu- und Ausbau erwartet. Die Dynamik im Neubau wird etwas nachgeben. Impulse kommen aber für den Ausbau durch die Förderung von Sanierungsmaßnahmen. Die beschäftigungs- und umsatzstärkste Sparte ist die Gebäudetechnik. Sie kommt auf 1,6 Millionen Beschäftigte und auf einen Umsatz von 136 Milliarden Euro. Im Jahr 2020 wird in dieser Sparte der Umsatz noch zulegen. Es wird mit 141 Milliarden Euro Umsatz gerechnet. Das entspricht einer Steigerung von vier Prozent.
Steigende Unsicherheit durch den Coronavirus
Einen Dämpfer könnte die gute Baukonjunktur durch den Coronavirus bekommen. Die Auswirkungen können jetzt noch nicht vorhergesehen werden. Fest steht jedoch, dass beim Wegfall der Aufträge durch die Wirtschaft die Unternehmen Investitionen zurückstellen werden. Das würde dann auch die Bauwirtschaft betreffen. Noch blickt man mit Zuversicht in die Zukunft. Es sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar, wie es dann mit dem Neubau und den Sanierungen weitergeht.