Anlässlich des 50 jährigen Bestehens des Arbeitskreises Baufachpresse, einem anerkannten Berufsverband mit etwa 250 baupublizistisch arbeitenden Mitgliedern, betonte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, Felix Pakleppa, die große Bedeutung der Bauwirtschaft. Er hob hervor, dass die Branche die stärkste aller Volkswirtschaften darstelle und darüber hinaus Deutschlands größter Abreitgeber wäre. Seiner Meinung nach könne sich die Bauwirtschaft damit auch maßgeblich an den heutigen Herausforderungen beteiligen, wie dem Klimawandel.
Um die Stärke der Bauwirtschaft hervorzuheben, fasst Pakleppa die wesentlichen Punkte wie folgt zusammen: „Die deutsche Bauwirtschaft ist ein starke Branche. Wir sind die stärkste Einzelbranche unserer Volkswirtschaft, wir sind der größte Arbeitgeber in Deutschland. Wir tragen 4 % zum Bruttoinlandsprodukt bei – und das ist mehr als jede der übrigen Branchen, mehr als die Metall- und KfZ-Industrie zusammen, mehr als die Chemische Industrie.“ Diese Entwicklung ist aber erst wieder in den letzten drei bis vier Jahren zu beobachten. Nachdem die Bauwirtschaft harte Zeiten hinter sich hat, konnte sie in den letzten Jahren wieder Erfolge verzeichnen. Während die Branche in den Gründungszeiten Deutschlands als Konjunkturlokomotive galt, so schlecht entwickelte sie sich in den Jahren der Rezession zwischen 1995 und 2005/2006. Dies machte sich auch den einzelnen Betrieben bemerkbar. In den Zeiten der unglücklichen wirtschaftlichen Lage, halbierte sich die Anzahl der Arbeitsplätze, obwohl die Zahl der Betriebe nahezu unverändert blieb. Auch die Bauinvestitionen gingen währenddessen um etwa ein Drittel zurück.
Umso mehr war der Wirtschaftszweig ein Gewinner der Wirtschafts- und Finanzkrise ab dem Jahr 2007. Hier konnte die Branche von den durch die Politik veranlassten Konjunkturpakete I und II deutlich profitieren. Das ist auch ein Grund, warum die deutsche Volkswirtschaft verhältnismäßig gut durch die Krise gekommen ist. Und auch mit Prognosen von bis zu 7 % Wachstum des Branchenumsatzes – der Wohnungsbau ist hier mit einem Plus von 11 % größter Bestandteil – hält dieser Aufschwung immer noch an.
Dieser Fortschritt ist nicht zuletzt auch den Unternehmen selbst zu verdanken. Sie haben erkannt, dass sie sich selbst auch weiterentwickeln müssen, um etwas zu verändern und die positive Situation auch langfristig halten zu können. Die großen Baukonzerne verdienen immer öfter ihr Geld dadurch, dass immer mehr zu Dienstleistern werden. Im Gegenzug springen die hochqualifizierten mittelständischen Unternehmen bei anderen Aufgaben ein. So ergänzt man sich gegenseitig und jeder kann von der Entwicklung seinen Nutzen ziehen. Daher glaubt Pakleppa auch, dass die Branche stark genug ist, um in Zukunft auch bei Themen wie Klimawende, demografischen Wandel, Infrastruktur und Integration ihren Beitrag leisten kann.