Anfang des Jahres 2017 war man von einem Wachstum in der Bauwirtschaft von plus 2,8 Prozent ausgegangen. Doch die Zahlen bestätigen, dass die Baukonjunktur besser ist, als zunächst angenommen. Grund dafür ist die anhaltende Nachfrage nach Wohnimmobilien und die verstärkte Neubautätigkeit. Auch für das Jahr 2018 rechnet die Bauwirtschaft mit einem weiteren Wachstum.
Insgesamt soll das Wachstum bis zum Jahresende auf ein plus von 3,3 Prozent steigen. Im Frühjahr diesen Jahres ging man noch von einem Wachstum von plus 2,8 Prozent aus. Auch im Jahr 2018 soll diese Entwicklung stabil bleiben, sodass man ein Wachstum von 2,6 Prozent erwarte. Karl-Heinz-Schneider, Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB) sagte auf dem 5. Bauwirtschaftstag in Berlin, dass man für 2017 mit einer Steigerung von vier Prozent rechne. Für das kommende Jahr gehe er von einem Wachstum von drei Prozent aus.
Ungebrochene Nachfrage nach Wohnimmobilien
Besonders in den Ballungsgebieten ist die Nachfrage nach Wohnimmobilien sehr groß. Auch die Entwicklung am Arbeitsmarkt und die steigenden Einkommen sind verantwortlich für die große Investitionsneigung. Aber auch die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur von 10,5 Milliarden Euro in 2014 auf 14 Milliarden Euro in 2018 haben dies begünstigt. In der Sparte Ausbau wird auch mit einer Stabilisierung von Umsatz und Nachfrage gerechnet. Im Jahr 2017 rechne man mit einer Umsatzentwicklung von 2,6 Prozent. Für das Jahr 2018 gehe man von zwei Prozent aus. Maßgeblich verantwortlich für diese Steigerung seien die privaten Auftraggeber und der große Sanierungs- und Renovierungsbedarf.
Personaleinstellungen sind wegen der guten Baukonjunktur geplant
Auch im nächsten Jahr rechne man mit einer guten Baukonjunktur in der Bauwirtschaft und einer Aufstockung von Personal. In weiten Teilen der BVB ist aber immer noch ein Engpass vorhanden und es würde von den Mitgliedern Initiativen ergriffen, um die Perspektiven am Bau der Öffentlichkeit nahe zu bringen. Ob das allerdings ausreiche, kann jetzt noch nicht beantwortet werden. Schneider warnte allerdings vor weiteren steigenden Kosten beim Thema Arbeit. Er verwies dabei auf Forschungsinstitut PROGNOS. Daraus gehe hervor, dass die Sozialversicherungsbeiträge schnell auf 50 Prozent steigen könnten. Er forderte deshalb von der neuen Bundesregierung, dass die Abgaben für die Sozialbeiträge auf 40 Prozent begrenzt werden. In der Sozialversicherung existieren zurzeit Rücklagen in Höhe von 60 Milliarden Euro. Deshalb sollte diese gute Entwicklung dafür genutzt werden, um Geld wieder an die Beitragszahler zurückzugeben. Außerdem fordert Schneider ein Absenken der Arbeitslosenversicherung für das Jahr 2018 und die Abschaffung der Vorfälligkeit der Rentenbeiträge. Außerdem forderte Schneider einen fairen Wettbewerb. Die hohen Steuern und Abgaben sind für viele Betriebe eine Bedrohung der Existenz.